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07.02.2014 13:00

Gerade am Nelson Lakes National Park angekommen, genauer gesagt am Lake Rotoroi, waere ich am liebsten direkt umgekehrt. Denn sobald wir aus dem Auto ausstiegen wurden wir auch schon von einer Horde "Sandflies" umzingelt. Diese nervigen Dinger sehen aus wie Fruchtfliegen, beissen einen aber ueberall hin, hinterlassen dabei sogar Bluttropfen und weichen nicht von deiner Seite, egal wie oft du sie verscheuchst. Mit diesen hunderten um mich herumschwebenden Viechern nahm meine gute Laune immer weiter ab, denn juckende Punkte hatte ich schon zuhauf auf meinem Koerper verteilt. Doch das Risiko einzugehen, nochmal einige schlaflose Naechte zu haben, zahlte sich letztendlich doch aus: Der Anblick des Sees war atemberaubend. Das Wasser war komplett klar und still, im Hintergrund tuermten sich Berge auf, die weisse Spitzen hatten. Ein schwarzer Schwan schwomm seelenruhig vor sich hin und alles war ploetzlich friedlich und und sorglos. Fast vergass ich die Sindflies, aber nur FAST! 

Wir fuhren zum naechsten See, dem Lake Rotoroa. Waehrend die Jungs gemuetlich vorfuhren, hofften wir instaendig unser Tank wuerde noch reichen und waren heilfroh, dass doch noch ein Ort mit einer Tankstelle kam, denn es kann schon mal vorkommen dass stundenlang  keine auftaucht. Vollgetankt und motiviert folgten wir den Jungs in die i-Site um zu gucken, welchen Track wir laufen wuerden. Bei dem tollen Wetter hatte ich mir vorgestellt ein wenig den See entlang zulaufen und sich zu sonnen - doch die Anderen sahen das ganz anders. Ihr Plan war es, den Mt. Robert hoch zu stapfen um von da die Aussicht zu geniessen. Ich wurde ueberstimmt, und so ging es in steilen Zick-Zack Wegen nach oben - ich war nach 5 Minuten platt. Mit einigen Pausen hatten wir es dann endlich hochgeschafft und genossen den Ausblick auf Berge, den See und die pure Schoenheit der Erde. Die Anstrengung hat sich wirklich gelohnt! Wieder unten angekommen, ging es zum DOC Campingplatz, doch nochmal Zelten wollten Clara und ich nicht mehr, also schliefen wir im Auto. Davor sassen wir fuenf noch gemuetlich in der oeffentlichen Kueche. Etwas merkwuerdig war es schon, neben einem kleinen Jungen und seiner Mutter zu sitzen die einen koestlichen Salat assen waehrend man in sein Nutellabrot biss weil nichts anderes vorhanden war. Wir waren keine besonders guten Vorbilder. 

Am naechsten Tag hiess es sich erneut bei den Jungs zu verabschieden. Sie fuhren weiter in den Westen und nahmen ENDLICH MAL WIEDER eine Dusche. Ehrlich Jungs, macht das bitte nie wieder. Wir dagegen fuhren in die komplett andere Richtung: Zum "Farewell Spit", dem laengsten Sandstreifen, oder wie man es nennen mag, Neuseelands. Er ist 26 km lang und dann nochmal 6 weitere Kilometer unter dem Wasserspiegel. Allerdings kann man nur die ersten 4 km auf eigene Faust betreten, den Rest bzw. ich schaetzte mal einen Teil des Restes, kann man nur im Rahmen einer gefuehrten Tour bewundern. Da die Strecke von dem National Park bis zu unserem Ziel ungefaehr 4 Stunden dauerte, entschieden wir uns erstmal in Takaka, dem letzten "grossen" Ort vor dem 'Spit', zu naechtigen. Unser Hostel lag in der Motupipi Street und hiess "Kiwiana". Es war ziemlich klein und suess, keine Schluessel liessen auf das Vertrauen unter den wenigen Leuten hinweisen. Ausser den dort arbeitenden Leuten schien hier niemand lange zu verweilen.  Die merkwuerdigen Jungs aus unserem Zimmer waren nur laenger da, weil ihr Auto einfach aus dem Nichts kaputt gegangen war. Die Sorgen die dann aufkamen, ob dies auch mit unserem Auto passieren koennte, schoben wir ganz schnell beiseite. Die Abstecher in den ueberraschender Weise grossen Supermarkt und zu dem quasi einzigen Fast Food Stand dort, waren die Highlights des Tages. An dem Stand schien sich das halbe Dorf zu treffen, welches nur aus Hippies zu bestehen schien. Fish and Chips wurde am Meisten verspeist, was sich auch Clara bestellte, ich blieb dann bei den Chips. 

Am naechsten Tag fuhren wir dann endlich weiter und wurden nach einer Weile von zwei Maedchen angehalten. Ueberraschenderweise waren es die beiden, die am Abend zuvor neben uns am Fast Food Laden gesessen haben und sie waren - SUPRISE: Deutsch! Sie teilten uns mit, dass wir gerne bei der Walrettungsaktion helfen koennten, sie seien Voluntaere. Von gestrandeten Walen hatten wir zwar schon gehoert, jedoch war das bereits eine Woche her und wussten wir nicht mal, dass sie immernoch in Not waren. Doch trotzdem nahm jeder an, wir waeren deshalb dort und wir wurden sofort auf eine Wiese geleitet auf der wir parken sollten. Leider kamen wir zu spaet und die Wale waren schon wieder im Wasser und zu weit weg als dass wir sie haetten sehen koennen. Es hatte sich eine grosse Menschenmenge versammelt die kilometerweit eine Schlange im Wasser gebildet hatte. Sie kamen nun alle auf uns zu, wurden von Reportern interviewt und trockneten sich ab. Wir erfuhren, dass die Wale schon seit einer Woche in der Bucht des Farewell Spit gefangen waren und so langsam mal wieder da raus mussten. Durch verschiedene Stroemungen wurden sie jedoch immer wieder an den Strand gespuelt und es sei sehr schwer dort hinaus zukommen. Dies wuerde jedes Jahr um diese Zeit passieren, wozu die Voluntaere ausgebildet werden, und worauf sich auch die Einheimischen vorbereiten. Traurig, dass wir keine Wale gesehen hatten, aber gluecklich, dass diese wenigstens wieder im Wasser waren, stiegen wir wieder ins Auto und fuhren weiter zum Spit.

Dort entschieden wir uns spontan fuer eine kurze Route, die an beiden Seiten der Halbinsel entlang lief. Sie sollte insgesamt eine Stunde gehen, doch nach einer halben Stunde auf der einen Seite ohne ein Zeichen fuer einen Weg auf die andere entschieden wir uns umzukehren. Das Meer war still und es war schoen dort am Strand entlang zu laufen, doch wir waren uns sicher, es wuerde auf der anderen Seite nicht anders aussehen. Spaeter erfuhren wir jedoch dass dem nicht so war. Tatsaechlich war die andere Seite das wesentlich Schoene an dem Ganzen, und dazu waren wir zweimal an dem Weg auf die andere Seite vorbeigelaufen und haben es nicht gecheckt - (im wahrsten Sinne des Wortes) dumm gelaufen. Allerdings gab es etwas auf unserer Seite das unsere Aufmerksamkeit erweckte. Naemlich um die 6 oder 7 tote Wale, die vermutlich von Menschen weg vom Strand an den Rand gezogen worden. Man roch schon von weitem, dass irgendwas Totes in der Naehe war, doch als ich die Pottwale dann tatsaechlich dort am verwesen sah, konnte ich es nicht glauben. Aber tatsaechlich, immer wieder schaffen es viele Wale nicht, wieder zurueck ins Wasser zu gelangen und verenden dann am Strand. Dies war sehr traurig zu beobachten. Auf dem Weg zurueck kamen uns wieder die Voluntaere mit einer Horde von Menschen entgegden, die darauf warteten ob die Tiere es nun schaffen wuerden oder nicht. Da es sich um Stunden haette handeln koennen, entschieden Clara und ich dann aber nicht zu warten sondern wieder zurueck nach Motueka zu fahren. Einen Zwischenstop legten wir allerdings bei den "Waikoropupu Springs" ein, die mit die klarsten Suesswasserquellen der Welt sind. Dort trafen wir zufaellig Sabine, die wir in Napier kennengelernt haben, sowie Julian, mit dem wir ja gearbeitetet hatten. Da hatten wir alle wohl die selbe Route.

Zurueck in Motoueka warteten wir dann erst vergeblich auf einen Anruf der Fischfabrik und wurden dann auch noch anscheinend vergessen, denn als wir vorbeifuhren wussten sie nicht was es mit uns auf sich hatte. Der Mann vom "Gatehouse" meinte wir sollten nochmal bis zum naechsten Tag warten, es sei aber nicht viel frei, vielleicht auch erst in einer Woche. Genervt kamen wir in unser Hostel "Laughing Kiwi" zurueck und goennten uns erstmal einen Whirlpoolgang um ueber alles nachzudenken. Wir entschieden noch einen Tag zu bleiben und abzuwarten bevor wir unsere Reise vortsetzten. Der Whirlpool nebenbei war gar nicht heiss und hatte kaum Bubbles, also eher ein Reinfall. Naja im Endeffekt wurden wir am naechsten Tag angerufen mit der Aussage wir sollten sofort vorbeikommen, es gaebe einen Job fuer uns. Gesagt, getan. Mit uns befanden sich dann noch drei Asiaten in dem kleinen Gatehouse und warteten auf das Interview mit Mike, einem der Maenner die dort arbeiteten. Als alle fertig waren, blieben wir mal wieder uebrig - unsere Mappen waren anscheinend unauffindbar. Sonderlich organisiert schien es dort nicht vonstatten zu gehen. Als dann irgendwan auffiel, dass sie einfach vergessen hatten uns eine Mappe zu erstellen, konnten wir auch endlich mit Mike zum Interview gehen. Dort bekamen wir Unterlagen zum Unterschreiben mit den ganzen Richtlinien und Vereinbarungen die wir lesen sollten. Waehrend Clara darueber nachdachte ob die Leute wohl ihr Piercing entdecken wuerden, weil sie es nicht rausnehmen konnte, und ich schon ueberlegte ob die Kuendigung nach unseren geplanten zwei Wochen glatt laufen wuerde, fand Mike es wohl am Wichtigsten ertsmal ueber unseren Schlafplatz zu diskutieren.

Tatsaechlich war dies ein Problem fuer uns gewesen. Das fuer uns scheinbar tolle "Laughing Kiwi" stellte sich naemlich als gar nicht so toll dar, besser gesagt die Besitzer wurden uns gen Ende sehr unsympathisch. Die ganze Zeit hatten sie uns freundlich nach uneren Plaenen gefragt und wie es denn mit der Arbeitssuche vorran gehen wuerde, doch nicht aus reiner Hoeflichkeit sondern aus eigenem Interesse. Sie wollten naemlich keine arbeitenden Leute bei sich wohnen haben, sondern nur Menschen die kommen und gehen, und so schmissen sie uns quasi einfach aus dem Hostel - so eine Frechheit!! Ganz spontan fanden wir noch zwei Naechte in der der i-Site gegenueber liegendem "Hat Trick Lodge", welche leider nicht mit freiem Wifi sondern nur mit zwei lauten Finninnen diente. Diese waren anscheinend nur am Feiern und am geniessen und ja alles schien ganz toll zu sein wenn man alleine reiste laut der einen Finnin. Wie dem auch sei, wir waren nicht unglaublich zufrieden mit dem Hostel. Als Mike uns nach dem Preis fragte den wir zahlten waren wir etwas verwirrt. Ebenso mehr, als er aufsprang als er erfuhr dass es sich um $174 die Woche handelte, wild umherlief und uns letzendlich das Angebot machte bei ihm fuer $100 zu wohnen - und das mit freiem und unlimitiertem Wifi und einem Zimmer nur fuer uns beide. Das alles schien uns etwas merkwuerdig, doch als wir uns das Haus anguckten, zoegerten wir nicht lange und sagten zu. 

Dort lebten eine Argentinierin, eine Hollaenderin und ein Franzose, bereits schon seit einem halben Jahr und waren somit zu engen Freunden geworden. Wir waren so begeistert von der Idee, dass wir nach 3 Monaten endlich unsere Backpacks komplett auspacken konnten, so laut sein konnten wie wir wollten, und im Gegenzug nicht von anderen Leuten im Zimmer geweckt wurden. Wir konnten unser Essen ueberall hinstellen, uns breit machen, Fernsehen was wir wollten, waschen wann wir wollten (und das sogar WARM!!!), Sachen im Bad aufstellen, und einfach nur mal fuer uns sein. Mike war die Zeit ueber oft weg. Wenn ich ihn so sehe, wuerde ich mal annehmen Neuseelaender seien sehr aktiv, und naturfreundlich. Ich meine, das hatte man sich auch schon vorher denken koennen. Aber ich fands trotzdem eine schoene Bestaetigung, dass er jeden Tag Fahrrad fuhr, irgendwo mit Freunden unterwegs war oder Fischen ging. Cedric, der Franzose, ist Dj und war somit auf einigen Festivals unterwegs. Mane und Eva arbeiteten auf einer Apfel Plantage und waren sonst auch oefters unterwegs. So hatten wir ein ganzes Haus ganz ploetzlich mal fuer uns alleine. 

Was den Job anging, so erfurhen wir,. dass unsere Taetigkeit die wohl angenehmste in der ganzen Fabrik war. Wir arbeiteten im "Crumbing Shed", wo wir nur mit gefrorenem Fisch hantierten. Also Gott sei Dank war nicht viel Gestank dabei! Die Einweisung ging schnell. Zuerst bekamen wir unsere Time Cards, mit denen wir uns jeden Morgen und immer nach der Arbeit ein - und ausclocken sollten. Normalerweise wurde dies ueber nach mehrfachem Heckmeck anders geregelt. Danach bekamen wir unsere Arbeitsklamotten von der Laundrystation. Jeder bekam ein Paar Gummistiefel mit Namen versehrt, einen weissen Overall, Haarnetze, Handschuhe - einmal weisse aus Baumwolle und dann noch welche aus Gummi -, eine Plastikschuerze, auch mit unserem Namen, und Plastikueberzuege fuer diejenigen, die Langaermige Oberteile anhatten, was auch zu empfehlen war, da es schon sehr kalt war. Komplett ausgestattet liefen wir dann Heather hinterher, die dort schon seit einigen Jahren arbeitete und uns die Cafeteria sowie die Toilletten zeigte.  Und dann ging es auch schon los.  Wir wuschen unsere Haende, zogen die Ueberzuege und Handschuhe sowie die Schuerze an (alles durfte nur dort benutzt werden und nirgenswo anders), stapften in ein Wasserbecken fuer die Stiefel, nahmen uns etwas Desinfetkionsmittel fuer die Handschuhe und betraten unsere neue Arbeitsstelle. Alles war sehr uebersichtlich. Was die Menschen, die mit uns arbeiteten betraf, so waren es sicher nicht mehr als 30 die in dem Raum, oder in der Halle, wenn man es so nennnen mag, arbeiteten.  Ein Asiate, den wir an dem Tag des Interviews gesehen hatten, arbeitete woanders, eine mit uns und die dritte gehoerte zwar zu unserer Abteilung, arbeitete aber manchmal wo anders, man nannte es nur "upstairs", anscheinen wurden dort die Fische fuer McDonalds verarbeitet. Sonst war noch eine weitere Deutsche namens Julia bei uns, unsere Supervisorin Mary, deren Tochter Christina, vier Maoris Kalida, Georgina und zwei andere deren Namen ich nicht mehr weiss, eine aeltere Maori die wohl viel zu viele Zigaretten geraucht hatte, eine Kiwi-Frau, die mit ihrem Mann durch Neuseeland reist und immer mal wieder arbeitet, Tui, eine Frau, die manchmal etwas neben der Spur ist, die Schwangere Rebecca, die gleichzeitig auch zu den Erste-Hilfe-Leuten in der Fabrik gehoerte, Aaron, der mit einem Anderen Mann dort in der Unterzahl war (er redete viel nur leider verstand man ihn nie) und spaeter kam noch eine Asiatin Grace, die echt anstrengend war. Sonst waren dort vielleicht noch ein paar andere deren Gesicht ich jetzt nicht mehr so vor Augen habe. Vorerst sahen wir aber nur Kalida, Christina, Mary und Aaron. Kalida fiel uns sofort etwas negativ auf, da sie, wie es wohl ueblich fuer Maoris ist, sehr laut war und irgendwie ein Aufmerksamkeitsproblem hatte. Sie entschuldigte sich irgendwann fuer ihre Singerei mit dem Grund, sonst waere es hier unertraeglich. Da hatte sie natuerlich schon ein bisschen Recht.

Jetzt zum Wesentlichen: Unsere Arbeitsflache bestand als erstes aus einem Laufband. Von dort nahmen wir die gefrorenen Fischstuecke auf und steckten sie in eine Tuete. Diese legten wir dann auf die Waage vor uns und versuchten durch umdisponieren einen Wert zwischen 1030 und 1050g zu erreichen. War dies geschehen, stellten wir die Tueten in die Mitte des Laufbandes, wo sie dann von einer anderen Person entgegen genommen wurden. Zuerst schien es noch kompliziert, da man immer aufpassen musste, dass die Tueten nicht das Laufband beruehrten, da dies die Anzeige der Waage manipulierte. Ausserdem war es oft schwer genau die Anzahl zu erreichen. Dachte man. Aber im Enddeffekt war dies nach einem Tag ein Kinderspiel. Man wusste bei welcher Kilogrammanzahl man nur noch kleinere Stuecke in die Tuete legen musste und bei welcher lieber Grosse. Man bekam ein Auge dafuer, was alles in die Tuete musste um das perfekte Gewicht zu erreichen, und manchmal musste man nicht mal korrigieren, sondern konnte es direkt von der Waage auf das Laufband stellen. Dies wurde also schnell langweilig. Nach der ersten 15 Minuten Pause erfuhren wir, dass man immer rotierte. So bekamen wir ploetzlich andere Aufgaben. Entweder man stand wieder am Laufband, oder eben an den beiden anderen Stationen. Da gab es einmal die, wo man die Tueten vom Laufband nahm und sie verschweisste. Dazu musste man nur das Ende glatt streichen, beide Enden gut festhalten und es durch ein Fusspedal zwischen den Schweisser zusammenpressen und warten bis das Licht wieder ausging. Dabei wurde auch der Stempel gesetzt, der das Haltbarkeitsdatum anzeigte. Dieser sollte immer optimal aussehen, was anfangs bei mir oft gar nicht der Fall war. Manchmal sponn die Maschiene und man musste irgendwas wegen dem Stempel verschieben, oder es kam zu viel oder zu wenig Farbe raus. Dazu war manchmal auch nicht alles verschweisst oder es war zu viel Kraft drauf gewesen sodass ein Loch entstand. Das musste dann alles korrigiert werden. Manchmal jedoch denke ich wurden falsche Stempel bzw. nicht sonderlich lesbare auch eingepackt. Man kann eben nicht auf alles achten. Wenn ich also demnaechst etwas kaufe und darauf der Stempel  schraeg oder kaum lesbar ist, werde ich Mitleid haben mit den Leuten, die es darauf machen mussten, und sicher nicht meckern, denn man kann von Hand nunmal nicht alles perfekt machen. Dazu gehoerte es sich auch darum zu kuemmern die Tueten in Pakete zu packen. Oft erledigte dies Aaron, oder irgendwer anders der gerade nichts zu tun hatte oder eben der Schweisser. Waehrend man dies tat, wuchs der Stapel der noch nicht geschlossenen Tueten, und so konnte der langweilige Job manchmal sogar stressig werden.  Bei der anderen Stelle handelte es sich um den Job, die Fische aufs Fliessband zu tun. Manchmal waren es grosse Stuecke, die dann von jemand anderen mit einer Schneidemaschiene zerkleinert worden. Sonst waren es schon vorgefertigte Stuecke die in Kartons verpackt darauf warteten aufs Band geschmissen zu werden.

Schon am ersten Tag hatte ich die Uhr im Auge. Jede der drei Pausen war ein Lichtblick. Zwei waren 15 Minuten lang, die Lunchpause dazwischen eine halbe Stunde. Dort assen wir dann unsere Brote und Moehren, worauf uns eine Koreanerin ansprach und fragte, warum Deutsche eigentlich immer Moehren essen wuerdem. Darauf wussten wir leider keine Antwort drauf. Sich mit den Leuten zu unterhalten war oft sehr amuesant. Obwohl sie oft anstrengend waren, mischten die drei 17-jaehrigen Maori Maedchen den Laden oft auf, weil sie eben sehr laut waren, Fragen oft sehr direkt stellten und nur am Lachen waren. Georgina war uns wohl am sympathischsten, die nicht aufhoeren konnte "Wooooow" zu sagen und sehr interessiert schien. Der Chef der Fabrik, lief zwischendurch mal umher, doch richtig mit ihm geredet haben wir nicht, ausser Clara die wegen ihrer Timecard Angelegenheit schon oefters mit ihm ein Plaeuschen halten konnte. Was die anderen Arbeiter anging, so kamen sie mir nicht wirklich so rueber als wuerden sie den Job lieben, was auch unvorstellbar ist um ehrlich zu sein. Aaron sagte er koennte nichts anderes finden, und da er drei Kinder hatte, braeuchte er das Geld und ihm wuerde nicht anderes uebrig bleiben. Mary war schon seit 27 Jahren dort und meinte woanders wuerde sie in diesem Alter wohl nicht mehr genommen werden. Gut, dass sie aber ihre Tochter dahin schleppt, damit diese wohl die selbe traurige Karriere antretet. Die juengeren Maedels waren sich jedoch sicher nicht lange dort zu bleiben, auch wenn der Chef davon noch nichts wusste. Georginas Plaene waren z.B. die Welt zu umreisen, und Kalida sprach von einem Jurastudium in Australien. Bloed nur, wenn man fuer sowas nicht die Schule beendet hat...

Nun hatten wir den ersten richtigen Kontakt mit Maoris, natuerlich jungen und damit weniger traditionellen. Aber deutlich war, dass sie einigen Traditionen nachgingen. Sie gingen zu Maorischen Kulturfesten und waren fest entschlossen die traditionellen maorischen Tattoos sich spaeter mal machen zu lassen, die das individuelle Leben der Person darstellen, Familie, Freunde und Lebensgang mit eingeschlossen. Sie schienen allerdings nicht mal unbedingt fliessend maorisch zu sprechen, bei Kalida harperte es oft. Nun wissen wir aber wenigstens, dass die Maoris das "R" etwas rollen. Wir hatten somit vieles bereits falsch ausgesprochen. Dass "W" und "H", also "Wh" wie "F" ausgesprochen wird, hatten wir aber schon vorher gewusst. Naja und wie gesagt, sie sind laut und haben ein freudiges Gemuet, was wirklich amuesant sein kann. Trotzdem fiel selbst von ihnen ein Satz wie: "Du bist doch Maori, wenn dann musst du das Auto klauen", oder so etwas in der Art, was wohl darauf schliessen laesst, dass Maori wirklich nicht einen unbedingt positiven Ruf bei den Kiwis haben. Aber ich schaetze das kommt auch auf die Gegenden an. 

Wir schleppten uns also jeden Tag erneut zur Arbeit die um 7 Uhr morgens begann und um 16.30 Uhr endete. Wir fanden es zwar nicht besonders schlimm, da wir wussten, dass die Nachtschichten in der Muschelfabrik total hart und eine Abzocke sein sollten, und wir es somit echt gut getroffen hatten, aber es wurde einfach sehr schnell langweilig und eintoenig. Da war ein langes Wochenende durch einen Feiertag, den Waitangi Day, genau das richtige um mal entspannen zu koennen. Wir hatten uns tatsaechlich lange nicht mehr auf ein Wochenende freuen koennen, weil es sich entweder nicht von unter der Woche unterschied, oder wir sowieso arbeiteten mussten. Als das lange Wochenende, also Freitag bis Montag vor der Tuer stand, hatten wir ploetzlich keine Ahnung wo wir anfangen sollten mit der Planung. Urspruenglich wollten wir mit Cedric auf eines der vielen Festivals in der Gegend gehen, bei denen er auflegte, doch er riet uns davon ab und somit entschieden wir uns fuer den Strand am Samstag, den "Kaiteriteri Beach" in Kaiteriteri. Dieser Strand war seit langem Mal wieder ein Strand der tatsaechlich voll von Menschen war. Wir hatten stets die fast komplett leeren Straende genossen, die wir so gut fuer uns alleine hatten und waren ganz geschockt als der Parkplatz komplett voll war und wir nach einen freien Platz Aussicht halten mussten. Richtig empfehlen koennen wir den also nicht. Am Sonntag bekamen wir kurzfristig den Tipp zum "Whakariki Beach" zu fahren, der westlich vom Farewell Spit gelegen ist. Also fuhren wir dort hin, nachdem wir etwas ueber den Sonntagsmarkt in Motueka geschlendert waren und ein, zwei Einkaeufe taetigten. Der Markt war voll von Menschen, und trotzdem trafen wir Maedels aus Te Puke und einen Typ aus Napier wieder. Ueberall wo man hinlief traf man Menschen die man bereits kannte, es ist verrueckt! Selbstverstaendlich hat jeder irgendwie die selbe Route, doch es ist trotzdem stets eine Ueberraschung.

Was uns aber besonders nervt sind langsam die Deutschen. Ja es klingt komisch, aber es ist so. Ich schaetze es liegt an dem neuen Schulsystem, die Abiturienten wissen einfach nicht wohin mit sich! Jeder einzelne Mensch in Neuseeland hat sicher schon einen Deutschen getroffen, und auf die Antwort man sei Deutsch, wenn jemand fragt wo man herkommt, kommt stets: "Oh, why did i even ask! Everyone is from Germany." Langsam will man gar nicht mehr zugeben dass man Deutsch ist. Wenn es nur in Neuseeland so waere, dann waere es ja alles halb so wild. Doch in Australien stecken auch nur Deutsche! Meine Freundin Charlotte ist in Israel, und selbst da wimmelt es von uns, sowie in Suedafrika, welches ich von einer anderen Freundin gehoert habe! Man wundert sich, ob ueberhaupt noch Deutsche in Deutschland sind. Mitunter stehen hier sogar schon Sachen auf Deutsch. Manchmal wird man noch nicht mal mehr auf Englisch sondern auf Deutsch gegruesst. Ihr seht, es ist echt brenzlig hier drueben. Wenn ihr euer Englisch verbessern wollt, geht also nicht nach Neuseeland, oder Australien. Eher nach Asien oder Kanada, obwohl ich wette dass, die Laender als naechstes dran sind.

Naja zurueck zum Strand. Dort musste man erst mal ueber eine Kilometerlange Schotterstrasse fahren, was bei uns immer Jahrzehnte dauert, da wir dann hoechstens 20km/h fahren koennen. Irgendwann kamen wir dann an und genossen es, mit gerade mal 20 Leuten an einem riesen Strand zu sein, mit riesiegen Felsen, kleinen Hoehlen und dem endlosen Meer vor der Nase. Dieser Ort war wirklich traumhaft! Am naechsten Tag ging es fuer einen Kurztrip nach Nelson. Dort sammelten wir Benni und seinen Kumpel Marius ein, mit denen wir zur "Pelorous Brigde" fuhren. Sie selbst war nicht so spektakulaer, dafuer aber der Fluss an dem wieder nur wenige Leute waren, der ganz klar war und erfrischend.

Nach dem langen schoenen Wochenede, welches wir sogar bezahlt bekamen (leider nur den Montag, aber trotzdem super!) ging es dann leider wieder zurueck zur Arbeit. Aber wir hatten uns vorgenommen bald zu kuendigen, was wir auch Mike mitteilten. Dieser war etwas traurig, schliesslich waren wir keine schlechte Wahl gewesen, wir waren nicht laut, waren ordentlich und sauber und liessen nie irgendwelche Leute bei uns pennen, so wie das die anderen taten. Ausserdem hatte er schon geplant seinen Geburtstag, der am selben Tag wie Claras war mit ihr zu feiern, aber daraus wurde dann leider nichts. Das Kuendigen dann ging ziemlich schnell. Mike hatte bereits dem Chef Bescheid gesagt, der uns die Formulare brachte die wir einfach nur unterzeichnen mussten. Da Clara irgendwann eine Schwellung am Arm bekam, die dann mit einem Verband versehrt wurde, hatten wir zwar eine Ausrede (Clara trug den Verband obwohl es nicht mehr wehtat immer noch) aber die haetten wir sowieso nicht gebraucht, da der Chef uns sofort verstand und meinte wir sollten die Weiterreise geniessen. Mary fragte uns noch nach einen Eintrag in ihrem Buch, wo sie immer die "interessanten" Leute, wie sie es nannte reinschreiben liess, naemlich alle, die eine andere Nationalitaet besassen. Und nachdem wir dann unsere Schule und Overalls, sowie die Timecards abgegeben hatten, konnten wir guten Gewissens unsere Sachen packen und dem Haus, Mike, Cedric, Mane, Eva und Motueka Auf Wiedersehen sagen. Im Enddeffekt kann ich nur sagen, dass ich die Zeit in Motueka sehr genossen habe. Clara und ich haben Einblicke in eine komplett andere Arbeitswelt bekommen, und auf das Leben der Menschen hier, wir waren sozusagen mittendrin. Wir haben mit einem Kiwi gewohnt, und mit Kiws gearbeitet. Weiterhin haben wir mal eine ganz andere Art von Backpackern getroffen. Schliesslich war der eine 29 Jahre alt und immernoch nur am Reisen, ohne ein Ziel, was planlos aber auch aufregend erscheint. Die anderen beiden standen auch mitten im Leben und genossen die Zeit in vollen Zuegen, entdeckten sich und die Welt um sich herum, und sammelten Eindruecke. Ihre Zukunft war zwar einigermassen sicher, doch mitunter in weiter Ferne. Sie liessen sich Zeit und gingen alles ruhig ohne Stress an, was ich auch irgendwie bewundernswert fand. Doch unsere Reise ist ja auch noch nicht zu Ende, wer weiss wen wir noch alles treffen und was wir noch erleben werden.

      

 

01.02.2014 20:24

...der Sonne hinterher!

Nachdem wir uns am Freitag,10.1.14 von Wellington verabschiedeten und die "Interislander" betraten, kamen wir der Suedinsel immer naeher. Von der drei stuendigen Fahrt haben wir zwar nicht so viel mitbekommen, da wir ziemlich bald nach unserer Abfahrt vom Deck geholt wurden, und da die Faehre total gewackelt hat und uns ziemlich schlecht wurde, zogen wir es vor zu schlafen. Mit einiger Verspaetung kamen wir dann um kurz vor Mitternacht in Picton an. Von dort aus beeilten wir uns schnell in die "Sequioa Lodge" zu kommen. Als die beiden Schwaben, die in unserem Zimmer waren, dann endlich aufhoerten uns voll zu quatschen, konnten wir endlich schlafen. In einem richtigen Bett!!! Das hatten wir ja schon seit 2 Wochen nicht mehr und es war wirklich totaaaaaaaaaaaaaaaaaaaal bequem. Da wir nur eine Nacht gebucht hatten, ging es am naechsten Morgen nach einem leckeren Fruehstueck mit gekuehlter Milch (auf die wir ja ebenso lange verzichten mussten) auf Entdeckungstour. Nach einer kurzen Besichtigung einer Kirche, gingen wir auf den Tipp von den Schwaben hin zum Hafen, der echt super schoen war! Strahlend blauer Himmel, hell blaues Wasser, in dem wir dann auch so ziemlich sofort die uns versprochenen Rochen und Seesterne sahen. 

Da wir noch gar keinen richtigen Plan hatten, wie es nach Nelson, wo wir am Nachmittag hin fahren wollten, mit uns weiter gehen sollte, setzten wir uns mit einem riiiesen Stapel Flyer, die ich bei jeder Moeglichkeit einpacke, sowie dem Lonely Planet und dem BBH Guide auf den Rasen. Letzterer ist uebrigens ein Heft mit allen BBH Hostels in Neuseeland, als Mitglied spart man $3 pro Nacht, ausserdem bekommt man bei einigen Aktivitaeten Rabatte und hat eine Telefonkarte, mit der man guenstig ins Ausland telefonieren kann. Auch wenn wir Spezialisten natuerlich erst nachdem wir unsere Faehre gebucht hatten gesehen haben, dass wir auch darauf Rabatt bekommen und wir die Telefonkarte noch nicht benutzt haben, hat sich die Mitgliedschaft, fuer die man einmalig $45 bezahlen muss, bei uns trotzdem ausgezahlt. In allen Hostels, abgesehen vom "Hairy Berry" in Te Puke, was ja wirklich ein Grauen war!!, waren wir ausschliesslich in BBH Hostels und haben nur gute Erfahrungen gemacht. Es war sauber, geraeumig und total nett. Also jedem, der von Hostel zu Hostel zieht und keine Lust auf ein boeses Erwachen hat, kann ich die BBH Mitgliedschaft nur ans Herz legen.

Genug dazu, zurueck zu unserer Planung Session, die von lautem Geschrei unterbrochen wurde. Den Stimmen folgend guckten wir zum Hafen, wo kurz zuvor ein kleines Schiff vom Delphin Schwimmen angekommen war. Und wir mussten nicht lange dort hin gucken bis wir Kim unter der groelenden Menge erkannten. Das hatten wir ja wirklich nicht erwartet! Auch wenn sie ja nur ein paar Stunden vor uns abgefahren war, hatten wir nicht damit gerechnet sie so schnell wieder zu sehen. Nicht, dass uns das gestoert hat, aber es war einfach mal wieder typisch Neuseeland bekannte Gesichter an Orten anzutreffen, an denen man es nicht erwartet haette. Nachdem sie uns ihre Plaene berichtete (sie wollte am naechsten morgen zu Anna, einem Maedchen das wir in der Stables Lodge kennen gelernt haben, nach Kaikoura fahren und mit ihr dann erst mal weiter reisen) verschoben wir unsere Planung auf spaeter und zeigten ihr die "Sequioa Lodge", die sie unbedingt sehen wollte, weil wir so davon geschwaermt hatten. Dort angekommen quatschten wir noch ein bisschen ueber Dies und Das, brachten sie in ihr Hostel und machten uns nach Nelson auf. Auf dringlichste Empfehlungen von Freunden von Chiara, die letztes Jahr in Neuseeland waren, hatten wir zwei Naechte im "Paradiso" gebucht. Ausgestattet mit Whirpool, Sauna, Pool, Volleyball-Feld und Tischtennisplatten punktete das Hostel ausserdem mit freiem Wlan (was bedauernswerter Weise allerdings nicht ganz so gut lief) und ein Magnet fuer viele Backpacker. Wie wir spaeter erfuhren ist das "Paradiso" als deutsches Party Hostel bekannt, was wir schon sehr bald nach unserer Ankunft bestaetigt sahen..denn es war Samstag!

Doch bevor es mit der Feierei los gehen sollte, hatte erst einmal etwas ganz anderes Prioritaet: WASCHEN! Das konnten wir ja auch seit 2 Wochen nicht mehr machen. Leider hing dieses Mal allerdings ein boeser Schatten ueber uns. Auch wenn die Waschmaschinen in den Hostels hier echt idiotensicher sind (man muss lediglich Waschpulver einschmeissen, die Bunt- oder Weisseinstellung waehlen, das Geld in die vorhergesehenen Schlitze stecken und die Groesse der Ladung auswaehlen und schon geht die 40-minuetige Maschine los - was allderings nicht heisst, dass alles danach sauber ist), haben wir es geschafft die Maschine zum Missgunsten unserer Waesche nicht funktionsgemaess einzustellen. Beim Oeffnen des Deckels sahen wir naemlich anstatt der sauberen Waesche ganz viel Wasser, in dem unsere klitschnassen und nicht wirklich sauberen Klamotten schwammen. Nachdem wir unsere Sachen ausgerauemt, wie verrueckt ausgewrungen und aufgehangen hatten, gingen wir zur Rezeption und sagten, dass etwas mit der Waschmaschine nicht in Ordnung sei. Unsere anfaengliche Annahme, dass unsere Klamotten womoeglich etwas verstopft hatten, sodass das Wasser nicht abfliessen konnte, hatte sich naemlich leider nicht bestaetigt. Doch zum Glueck schien die Rezeptionistin unser kleiner Fauxpas wenig zu stoeren und stellte die Maschine noch einmal an; ob das Wasser danach weg war, weiss ich allerdings nicht. Kurz darauf war dann auch unsere zweite Maschine fertig - in 2 Wochen sammelt sich ja so einiges an. Waehrend ich mit dem Abwaschen beschaeftigt war, stellte Chiara, weil auf der Waescheleine mittlerweile kein Platz mehr war den Trockner an. Zumindest versuchte sie es. Denn kurz darauf kam sie ganz erschrocken zu mir und sagte sie haette den Trockner kaputt gemacht, der ginge naemlich nicht an. Also guckte ich mir ihn an und nachdem ich so ziemlich alles, was mir eingefallen ist, versucht hatte, ging ich zur Rezeption und fragte was mit dem Trockner falsch sei. Dort erfuhr ich dann was ich eigentlich schon wusste, weil es ueberall in der Waschecke geschrieben stand. Naemlich, dass Waschmaschine und Trockner nach 21.00 Uhr nicht mehr benutzt werden sollten. Kurz zuvor hatten wir uns sogar noch ueber diese Anweisung unterhalten und geaergert..aber gut, passiert. Die nassen Sachen versuchten wir irgendwie in unserem sowieso schon total ueberfuellten Zimmer aufzuhaengen und Geld, was immer noch im Trockner war, bekamen wir am naechsten Morgen wieder und so war alles halb so schlimm.

Mittlerweile war uebrigens schon Benni, den wir in der "Stables Lodge" kennen gelernt hatten und der ebenfalls in Nelson war, vorbei gekommen.. Zusammen mit ihm, Jonathan (aus Koeln) und einem anderen von dem ich weder den Namen erinnere, noch weiss woher er kam, sassen wir nach dem ganzen Heckmeck gemuetlich zusammen und genossen den Wein, den Benni uns mitgebracht hatte. Spaeter gesellte sich dann auch noch Lena, eine Freundin von Benni, die ebenfalls aus Koenigswinter (oder zumindest in der Naehe davon) kommt, zu uns. Alle waren super nett und wir hatten einen echt lustigen Abend! Fuer einige von uns sollte er allerdings noch nicht zu Ende sein, denn wir wollten noch feiern gehen. Weil Chiara und Lena nicht in Feierstimmung waren (womit sie letztendlich auch gut gefahren sind) zog ich mit den Jungs alleine los. Obwohl ich mir wirklich nicht viel von dem Abend versprochen habe, war ich bei Ankunft im Club ziemlich enttaeuscht. Super schlechte Musik, fast nur komische Menschen und eine ganz und gar nicht schoene Location. Also absolut keinen Besuch wert! Doch auch ein nebenan gelegener Club hatte nicht viel mehr zu bieten. Als Jonathan, der Typ, dessen Namen ich nicht mehr weiss und ich rein kamen, hoerten wir genau die selben Lieder wie zuvor. Zu allem Ueberfluss war der Altersdurchschnitt hier auch ziemlich hoch, weswegen wir sehr bald die Biege machten und das Hostel aufsuchten. Dort ging ich dann auch direkt schlafen, da ich am naechsten Morgen frueh zum skypen verabredet war.

Als ich am naechsten morgen zum Auto ging um meine Kopfhoerer zu holen, ahnte ich nichts Boeses. Doch schon von weitem sah ich, dass irgendwas nicht ganz stimmte. Je naeher ich kam sah ich was es war: direkt an unserer Stossstange klebte naemlich ein anderes Auto! Dazwischen hat wirklich kein Millimeter mehr gepasst!!!  Weil es allerdings Zeit fuer mich wurde zu skypen, machte ich nur schnell ein paar Fotos, holte meine Kopfhoerer, die gluecklicherweise nicht im Kofferraum waren, denn an den haette man gar nicht gekonnt und skypte. Chiara, der ich von diesem erschreckenden Anblick erzaehlt hatte, war zwischenzeitlich zum Auto gegangen um sich selber davon einen Ueberblick zu machen. Doch als sie da war, war das naehebeduerftige Auto schon weg. Zum Glueck konnten wir keine Schrammen, Kratzter oder aehnliches entdecken und  da sich der Kofferraum auch einwandfrei oeffnen und schliessen liess, sahen wir davon ab die Polizei zu verstaendigen. 

Den Rest des Sonntags verbrachten wir bei super Wetter im Hostel. Der Montag verlief nicht anders, wobei wir am Mittag Gesellschaft von Konrad, Paul und Timo bekamen, die mittlerweile auch im Sueden angekommen waren. Bis Chiara und ich uns in die "Pizza Bar" aufmachten, verbrachten wir einige Stunden quatschend zusammen. Chiara's Vater hatte uns fuer den Abend naemlich netterweise zum Essen eingeladen hatte. Da wir wussten, dass Sophia und Kathi, zwei Maedels die wir ebenfalls in der "Stables Lodge" kennen gelernt haben, in dem besagtebn Restaurant arbeiteten und wir unbedingt wissen wollten, wie sie sich anstellten, entschieden wir uns dort hinzugehen. Bereits im Hostel hatten wir uns schon die Speisekarte angeguckt und mussten so nicht mehr lange ueberlegen was wir essen wollten. Meine Wahl war jedoch ein kleiner Fehler, wie sich kurz darauf heraus stellte...damit wir die "Pizza Bar" aber nicht mit einem ganz schlechten Ausdruck in Erinnerung behielten, legte uns Kathi die "Chocolate Pizza" ans Herz. Und auch wenn wir uns nicht so ganz sicher waren, ob ein salziger Boden mit Schokoladen-, Bananen- und Kokosstreuselbelag gut schmecken wuerde, nahmen wir ihre Empfehlung an und bereuten es keineswegs! Mehr als pappsatt kehrten wir dann ins Hostel zurueck, wo die Bonner Gruppe uns schon erwartetete. Im "TV Van" verbrachten wir mal wieder einen super netten Abend!

Fuer Dienstag nahmen wir uns zur Abwechslung mal wieder ein paar touristische Sachen vor. Denn auch wenn rumhaengen manchmal ganz nett ist, reicht es doch irgendwann. Doch bevor wir unser Programm abklapperten statteten wir der "i-Site" einen Besuch ab. Am Mittwoch wollten wir naemlich mit den drei Jungs in den "Abel Tasman Nationalpark" aufbrechen. Da man dort nicht nur super wandern, sondern auch sehr gut Kayak fahren kann, wollten wir beides kombinieren. Dafuer gab es von mehreren Veranstaltern verschiedene Angebote und diese zu vergleichen ist ganz schoen zeitaufwendig. Dann war es doch einfacher mit einem "Fachmann" zu sprechen. Nachdem wir also ganz genau erklaert hatten, was wir uns vorstellten, hatten wir folgendes gebucht: Eine ganztaegige "Freedom Kayak Tour", was beduetet, dass wir mit Kayaks und dem entsprechenden Zubehoer ausgestattet wurden und bis zu einer bestimmten Zeit mit dem Kayak unterwegs sein duerfen. Die Nacht sollten wir in unseren Zelten am "Anchorage Bay" verbringen. Der naechste Tag wurde dann mit einer 4-stuendigen Wanderung zur "Bark Bay" ausgefuellt, von dort wir mit einem Wassertaxi wieder zureuck zu dem Ausgangspunkt Marahau gebracht. Nachdem das dann also alles in trockenen Tuechern war, machten wir uns zu unserem ersten Ziel, der "Christ Church Cathedral" auf. Bereits 1842 errichtete der erste Bischof von Neuseeland ein Zelt, in dem Gottesdienste abgehalten wurden. 1857 wurde an dieser Stelle dann die erste Kirche gebaut, die 1887 duch eine Holzkirche ersetzte wurde. Auf Grund eines Erdbebens im Jahr 1920, musste das Mittelschiff wieder errichtet werden, die Fertigstellung der uebrigen Teile (aus Stahlbeton) erfolgte 1960.

Nachdem wir bei dem Gang durch ein Labyrinth ein wenig "meditiert" und auf dem Gebetsboard ein paar Zeilen hinterlassen hatten, genossen wir in dem der Kathedrale anschliessenden Park das Wetter. Kurz darauf steuerten wir den "Herr der Ringe" an. Hinter diesem Namen versteckt sich der Juwelier Jens Hansen, der den Ring in Peter Jackson's allbekanntem "Herr der Ringe" angefertigt hat. Abgesehen von einem Schild an der Tuer, welches einiges davon erzaehlte, gab es allerdins nicht viel spannendes zu sehen, der Schmuck, der in den Vitrinen dargestellt wurde, hat uns naemlich ehrlich gesagt absolut gar nicht gefallen.

Danach sind wir zum "Botanical Reserve" gelaufen, wo am 14 Mai 1870 Neuseelands erstes Rugby Spiel statt fand. Von dort aus sind wir dann hoch zum "Centre of New Zealand" gelaufen wo wir einen echt tollen Ausblick auf Nelson und die "Tasman Bay" genossen. Mittlerweile war es schon relativ spaet geworden und wir kehrten zurueck zum Hostel. Wieder einmal verbrachten wir den Abend mit den Jungs, wobei sich dieses mal eine ziemlich bunte Gruppe um uns mischte. Krista, die ja bekanntlich nicht so der Fan von den Deutschen im Hostel ist (eine Lettin aus unserem Zimmer, die sich ueber die Mengen von Deutschen beschwerte), war mit einer Jungs Gruppe bestehend aus einem Amerikaner, einem Deutschen, der allerdings nur Englisch redete (nehmt jetzt aber nicht an dass sein Englisch gut ist!!!), und anderen Leuten verschiedenster Nationalitaeten. Ganz so lange konnten wir allerdings nicht zusammen sitzen, denn bald hiess es fuer uns schon Schlafenszeit. Am Mittwoch morgen mussten wir ja schon um 9.00 Uhr in Marahau bei dem Kayak Verleih sein. Erst sah es zwar nicht so aus als wuerden wir es puenktlich schaffen, weil die Jungs am Vortag wohl doch nicht so viel vorbereitet hatten, aber wir haben es doch noch irgendwie geschafft. 

Nach einer kurzen Einfuehrung von einem Rastalocken Typ ging es dann endlich los. Timo hatte das Glueck in einem Einzel Kayak zu fahren, Chiara sass mit Paul zusammen und ich teilte mir mit Konrad ein Kayak. Erst einmal ging es fuer alle gleichzeitig ins Wasser. Dort sollten wir uns erst einmal an die Tatsache gewoehnen, dass wir in einem Kayak sassen und probierten uns an den Basics. Nachem das laut dem Typ gut geklappt hat, machten wir uns auf. Zu zweit, zu dritt oder eben - wie wir - zu fuenft. In einer so grossen Gruppe zusammen zu bleiben ist gar nicht so einfach, denn es gibt immer Leute, die schneller bzw. langsamer als andere sind. Und letzteres traf in diesem Fall wohl auf Konrad und mich zu. Aus mir voellig unerklaerlichen Gruenden waren wir zwei naemlich schon wenige Minuten nach unserer Abfahrt ganz weit hinten - wobei ich ehrlich gesagt nicht glaube, dass es an mir lag ;-). Timo, der das (verstaendlicherweise) ziemlich lustig fand, dies aber vielleicht nicht ganz so stark zum Ausdruck haette bringen sollen, ist naemlich vor lauter Lachen ins Wasser gefallen. Seine ziemlich komisch aussehenden Versuche wieder ins Kayak zu kommen, sind allerdings gescheitert und erst als der Rastatyp angepaddelt kam (ich verstehe immer noch nicht wie schnell er das gemacht hat, er war ja laengst wieder an Land), war Timo zurueck im Boot. Die naechsten 6 Stunden verbrachten wir dann im Kayak bzw. an super schoenen Straenden. Den ersten Stopp legten wir ziemlich bald nach unserer Abfahrt ein, da Timo's Kayak auf Grund seines kleinen Unfalls voller Wasser war. Nachdem wir dieses dann so gut wie moeglich ausgeschoepft hatten und ein bisschen in der wirklich total schoenen Natur entspannten, ging das Abenteuer weiter, und ein Abenteuer wurde es wirklich, wobei ich zugeben muss, dass wir uns ab und und zu auch einfach nur haben treiben lassen.Trotzdem: Je weiter wir fuhren, desto schwieriger wurde es das Kayak zu steuern und fort zu bewegen. Die Wellen wurden groesser, der Wind staerker und unsere Kraefte dementsprechend geringer. Doch es half alles nichts, wir mussten weiter paddeln, da unsere Kayaks um 16.00 Uhr am "Anchorage Bay" abgeholt werden sollten. Somit war uns eine weitere Pause nicht gegoennt. Als wir gegen 15.00 Uhr an der "Watering Cove" ankamen, wo wir total gerne geblieben waeren, weil es dort sooo schoen war und wir wenig Lust hatten uns wieder in die tosende See zu stuerzen, entschieden wir uns nach einer kurzen Abstimmung doch weiter zu fahren. Eigentlich dachten wir, dass es gar nicht mehr sooo weit und das Wetter mittlerweile auch besser sein wuerde, doch da hatten wir uns um Laengen verschaetzt. Die Wellen kamen mir jetzt sogar noch hoeher vor und irgendwann war ich trotz meines "Skirts" klitschnass. Unser Tempo hatte sich uebrigens auch nicht deutlich verbessert, Timo war so weit vorne, dass wir ihn schon gar nicht mehr sahen, Chiara und Paul waren zwar noch in Sichtweite, trotzdem aber ein gutes Stueck vor uns. Ich weiss ja wirklich nicht was da falsch gelaufen ist, und ich will auch nicht Konrad dafuer verantworltich machen, aber wir kamen einfach nicht voran. Nach einem kurzen Missgeschick kamen wir alle dann allerdings doch puenktlich um kurz vor 16.00 Uhr an. Um das noch kurz zu erlauetern: auf dem letzten Metern ragten ziemlich viele Felsen aus dem Wasser. Einige waren ganz gut zu sehen, andere lagen aber unter der Wasseroberflaeche, sodass man sie nicht ganz genau orten konnte. Nach einem total Heckmeck von Rechts- und Linksgelenke um ein Kentern zu vermeiden ist uns - natuerlich nur Konrad und mir - genau das allerdings passiert. Unsere Versuche, vom Felsen wieder runter zu kommen, endeteten damit, dass wir nun auch noch gegen einen anderen Felsen fuhren, sodass wir fest steckten. Irgendwann haben wir uns dann aber zum Glueck doch befreien koennen. Nachdem die Kayaks abgeholt worden waren, machten wir uns zu dem nahe geliegenen Campingplatz auf. Dort bauten wir direkt unsere Zelte auf und verbrachten den Abend draussen. Was wir vielleicht lieber nicht haetten machen sollen, denn die Nacht war von Schlafunterbrechungen wegen exzessiven Kratzens gepraegt.

Am naechsten morgen krochen Chiara und ich total fertig aus dem Zelt: das war mit Abstand die ALLER SCHLIMMSTE Nacht!!! Abgesehen von den plagenden Mueckenstichen, hatte es ein wenig geregnet, sodass unser Zelt nass war (unsere wunderbare Plane, die wir extra fuer einen solchen Fall gekauft hatten, lag natuerlich noch im Auto, weil wir nicht zu viel Gepaeck mitnehmen wollten). Nach ein paar Dehnungsuebungen ging es meinem total verspanntem Ruecken wenigstens ein bisschen besser (an dieser Stelle moechte ich noch einmal betonen, dass wir keine Isomatte o.Ae. haben und quasi "auf dem Boden" schlafen - der Zeltboden ist ja ein Hauch von nichts!). Kurz darauf machten wir uns auf die 4 stuendige Wanderung zur "Bark Bay" auf. Das erste Stueck ging fast nur in der Sonne bergauf, doch zum Gueck sollte sich das bald aendern. Auch dieses Mal sahen wir die Zeit schwinden und waren ein wenig im Zeitdruck (zumindest Chiara und ich, die Jungs sind in dieser Beziehung ziemlich gelassen), denn unser Wassertaxi war fuer 16.00 Uhr angesetzt. Also gingen wir im schnellen Fussmarsch durch den wunderschoenen Park, in dem man immer wieder Ausblick auf das Meer und mega schoene Straende hatte. Als wir dann an einem kleinen Fluss ankamen, entschieden wir uns die Uhrzeit im Hinterkopf habend, diesen zu ueberqueren anstatt den laengeren Weg ueber die Bruecke zu nehmen. Ich, voller Vorfreude auf die Erfrischung, ging natuerlich als erste ins Wasser, wo ich ein paar Sekunden spaeter dann auch drinnen LAG. Geplant war da zwar nicht, aber weil der Boden so uneben war und die Steine unter meinen Fuessen total weh taten, habe ich das Gleichgewicht verloren und bin mitsamt Rucksack, Kuehltasche, Schlafsack etc. ins den Fluss gefallen. Zum Glueck war Timo mittlerweile auch da und half mir hoch. Paul und Konrad bevorzugten nach diesem Vorfall die Bruecke, die Chiara schoen laengst ueberquert hatte und am Ende des Flusses auf uns wartete. Mein Aufschrei hatte ihre Zweifel daran, denn Fluss der Bruecke vorzuziehen bestaetigt. Kurz darauf machten wir einen weiteren Stopp an einem super schoenen Fleckchen. Irgendwo im nirgendwo gab es eine kleine Wasserstelle, wo man super baden und sich ausruhen konnte; genannt "Cleopatras Pool". Die Felsen bildeten mit der Wasserstroemung eine Art Rutsche, die Timo und Paul mit sichtlichem Spass ausprobierten. Eine Inderin, die den beiden schon die ganze Zeit zugeguckt hatte, traute sich dann auch irgendwann und rutschte mit einem lauten Aufschrei der Freude los. Diesen hatte ihr Freund wohl nicht als einen solchen verstanden, denn er dachte sie haette sich verletzt und rief ihr die ganze Zeit zu "What happened?? Did you hurt? Are you alright?". Weil Chiara und ich uns immer noch Sorgen machte, dass wir es nicht rechtzeitig schaffen wuerden, trommelten wir die drei Jungs zusammen und stapften weiter. Und auch dieses Mal kamen wir ziemlich knapp vor der Zeit an. Mit dem Wassertaxi ging es dann also zurueck nach Marahau, von dort aus fuhren wir dann mit unseren Autos nach Motueka.

Chiara und ich wollten nach den zwei Tagen in der "Wildnis" unbedingt in ein Hostel, um unsere Sachen zu waschen, zu duschen und wieder etwas richtiges zu essen (es gab natuerlich wieder einmal nur Toast und Moehren in den lezteten zwei Tagen). Die Jungs entschieden sich fuer die Portemonnaie freundliche Alternative und schliefen im Auto. Im "Laughing Kiwi" angekommen, genossen wir dann eine ausgiebige Dusche und verbrachten den Abend gemuetlich vor dem Fernseher. Am naechsten Morgen machten wir uns zu einer am Hafen gelegenen Fisch- und Muschelfabrik auf, die, wie wir gehoert hatten, immer wieder Leute suchten. Und da wir uns mittlerweile dazu entschlossen hatten, vor unserer Abfahrt doch noch einmal zu arbeiten fuellten wir die "Application Form", die wir in die Hand gedrueckt bekamen aus. Jetzt hiess es bis Anfang der naechsten Woche zu warten, denn dann sollte uns mitgeteilt werden, ob wir die Stelle bekamen oder nicht. Da wir bis dahin allerdings nicht in Motueka bleiben wollten, wo es zwar schoen war, es allerdings nicht ganz so viel zu unternehmen gibt, steuerten wir mit den Jungs am naechsten Morgen den "Nelson Lakes Nationalpark" an.

        

 

29.01.2014 20:07
Dort nahmen wir Abschied von Nino, der in ein Hostel zog, waehrend wir drei Maedels in unserem Auto zurueckblieben. Weil es in Wellington naemlich leider keine kostenlosenParkplaetze gibt, und wir zusaetzlich zu den Hostelkosten, die dort uebrigen enorm hoch sind, nicht auch noch Parkbebuehren in schwindelerrenden Hoehen bezahlen wollten, haben wir fuer 10 Tage einen Parkplatz auf einem Motorhomepark gebucht. Dieser punktete mit zentraler Lage direkt Hafen und dass wir auf diese Art und Weise ziemlich sparten, kam uns auch sehr gelegen.
 
Da der Platz eigentlich ein "Motorhome"-Park war und bei uns netterweise eine Ausnahme gemacht wurde, schauten uns viele Passanten und auch Bewohner schraeg an wenn wir drei uns morgens aus unseren Schlafsaecken raekelten und aus dem kleinen Honda Civic ausstiegen. Oft waren die Blicke auch sehr bemitleidend, aber einige schienen es ganz amuesant zu finden. Im Auto zu schlafen hiess natuerlich auch nicht kochen zu koennen und keinen Kuehlschrank zu haben. Also ernaehrten wir uns taeglich von Toast mit Marmelade oder Chips - sehr naehrreich! 
 
In den ersten Tagen trafen wir uns noch mit den Jungs aus Napier, die dann aber nacheinander weiterzogen. Das Hostel von Timo und Moritz wurde dann spaeter zu unserem Luxusabstecher. Selbst als sie nicht mehr da
wohnten, setzten wir uns dort noch in die TV-Lounge und entspannten: Wir hatten ein bequemes Sofa, neue Filme und Steckdosen! Und die wurden auch sofort von uns beschlagnahmt, denn unsere einzige Moeglichkeit unsere Handys aufzuladen waren die Toilletten bei unserem Parkplatz, und nachdem man dort eine halbe Stunde ueberbrueckt hatte, konnte es ziemlich langweilig und ungemuetlich dort werden. Da war das "Downtown" schon eine bessere Wahl!
 
Als erstes auf unserer Liste fuer die 10 Tage stand das Parlament. Dort bekamen wir eine Fuehrung von einem netten Mann, der uns sofort das "Dangerous Trio" nannte, der Grund fuer diesen netten Ausruck ist uns jedoch unerklaerlich. 
Clara und ich hatten uns die Gruppe ganz genau angeschaut und ziemlich bald festgestellt, dass mal wieder nur Auslaender unter uns waren. Jedoch stellte sich dann heraus dass wir die einzigen Europaer unter Australiern und Neuseelaendern waren - peinlich! Die Tour ging schnell und wir merkten, dass die Regierung Neuseelands simpel war, viel simpler als unsere - das fand auch der Tour-Fuehrer.
 
Als naechstes ging es mit dem "Cable Car" hoch zum Botanischen Garten. Dieser ist 25ha gross und besitzt viele verschiedene Arten von Pflanzen, schoene von sich getrennte Gaerten und tolle Aublicke auf Wellington. Einige Kirchen waren auch auf der Liste, da wir in diesen Tagen ziemlich kulturell gestimmt waren. Das "Te Papa Museum" war natuerlich ein Muss.
Dort gingen wir hin sobald der erste Regen aufkam, damit wir die sonnigen Tage draussen nutzen konnten. Das Museum war in 6 Etagen aufgeteilt. So weit ich es richtig in Erinnerung habe ging es in der ersten Etage um
die Erde an sich. Wie sie entstanden ist und ueber ihre Lebewesen. Die zweite Etage drehte sich um Neuseeland und seine Entstehung. In der dritten Etage wurde die Kultur Neuseelands verdeutlicht und in der vierten Etage
wurde auf die Gruender Neuseelands eingegangen. Die beiden letzten Etagen waren Ausstellungen die fuer uns nicht in Frage kamen, da sie etwas kosteten.
Unter den Lebewesen war der "Koloss-Kalmar" der nur in diesem Museum und sonts nirgendwo amders auf der Welt komplett zu sehen ist. Ein schoener Anblick war er allerdings nicht um ehrlich zu sein. Dieses Ding hat tatsaechlich die groessten Augen die ein Lebewesen haben kann, die sind so gross wie Fussbaelle!
Das Museum an sich war ziemlich gut aufgebaut. Ueberall 
waren kleine Bildschirme wo Dinge veranschaulicht wurden und an denen man selber etwas kreieren konnte. Da hatten Kinder richtig Spass dran, aber auch Kim und ich fanden uns davor spielend wieder. Was auffiel, war, dass die Naturkatastrophen oft im Vordergrund standen. Die Erdplatten wurden dargestellt, ebenso wie ein Modell zur Veranschaulichung der Entfernung Christchurch's von Neuseeland, was mich wirklich erschreckt hat. Ich meine klar, vor Ort wird man nichts merken und es sind ja auch "nur" Millimeter in mehreren tausend Jahren aber ich koennte dort nicht wohnen mit dem Gedanken, dass ich mich von diesem kleinen Land immer weiter wegebewege und dass meine Stadt irgendwann zur Insel wird.
Tsunamis und Erdbeben sowie Vulkanausbrueche wurden besonders hervorgehoben. Sie haben das Land beinflusst und geformt, und viele die Dinge, die wir uns hier anschauen sind erst dadurch entstanden. 
Neben den Natureinfluessen und der Entstehung Neuseelands haben mich die Geschichten ueber die ersten Niederlassungen und Leben und die Kultur der ersten Siedler, den Maoris, sehr interessiert. Wenn ich an ein Muesuem ueber Deutschland denke, denke ich an die ellenlange Geschichte des Landes, natuerlich vor allem den 2. Weltkrieg und die Regierung oder so was in der Art. Natuerlich wird auch Kultur hervorgehoben werden, aber hier wurde viel mehr auf Natureinfluesse als auf Geschichte eingegangen, weil diese natuerlich auch etwas mager ist. Trotzdem: Erdbeben scheinen die Kiwis sehr zu beschaeftigen. Auch bei der Besichtigung im Parlament ging es die Haelfte des Vortrages darum, wie erdbebensicher das Gebaeude ist. Und der Aufbar ist tatsaechlichnsehr clever, sodass sich das eigentliche Haus bei einem Beben kaum bewegt, nur eine Platte, die zwischen Grund und dem Bau steht. 
 
Als naechstes Stand der Mt. Victoria bevor (an dieser Stelle mal eine kurze Anmerkung: Vielleicht ist euch aufgefallen, dass wir schon mal in Auckland auf einem Berg mit dem selben Namen waren. Wir waren ebenfalls schon auf hunderten Queen Streets, King Streets, High Streets usw. Nicht so einfallsreich die Neuseelaender.) von dem man eine tolle Aussicht auf Wellington und  den Hafen hatte. Die Fahrt nach oben, die wir in einem Bus angetreten haben, war sehr rasant. Die Strassen waren sehr kurvig und schmal, und trotzdem legte sich der Bus riskant in die Kurven, sodass wir zwischendurch oft die Luft anhalten mussten. Es war aber total niedlich, wie dann jeder Fahrgast - es waren nicht sehr viele anwesend - sich bedankte und verabschiedete, einfach sehr freundlich.
 
Der letzte Punkt auf unserer Liste war das "Weta Cave". Dorthin sind wir wieder mit dem Bus gefahren - uns kann jetzt keiner mehr vorwerfen wir wuerden immer faul mit dem Auto fahren - was ziemlich lange gedauert hat, weil es weiter ausserhalb Wellington lag. Der Weg zum Ziel von der Bushaltestelle war nicht schwer: die naechste links und schon waren wir da. Trotzdem lag es einem alten Mann, der mit uns ausgestiegen war, sehr daran, dass wir den Weg fanden, sodass er uns bis wir fast davor standen immer daraufhin wies wo wir hinmussten und uns fragte ob wir denn schon das Schild sehen koennten. Ein sehr sehr aufmerksamer und hilfsbereiter Kerl.
"Weta" ist ein Spezialeffekt- und Requisitunternehmen, welches von einem Paerchen das nach Wellington ausgewandert ist, ins Leben gerufen wurde. Zuerst waren es nur die beiden die einfach ein paar Figuren selbst gebastelt haben, und nun ist es ein riesiges Produktionsunternehmen welches schon bei den Filmen "Herr der Ringe", "Der Hobbit", "Avatar", "Chroniken von Narnia", "King Kong" usw. mitgewirkt hat. Das "Weta Cave" ist ein kleines Museum in dem einige Filmutensilien ausgestellt sind, und in dem uns ein kleiner Film ueber "Weta" gezeigt wurde. Sonst gab es noch eine Fuehrung, die wir uns aber wegen des Geldes gespart haben, und so blieb das einzige Highlight die Trolle, die vor der Hausttuer zu finden waren und fuer ein Fotoshooting bereit standen.
 
Ausser der Sehenswuerdigkeiten haben wir natuerlich auch nicht vergessen es uns gut gehen zu lassen. Wir goennten uns mal richtig etwas, und gingen im "Heaven", welches ich nur waermstens empfehlen kann, Pizza essen! Das Restaurant befand sich auf der Cuba Street, die Strasse wo alle Restaurants sind, und wo wirklich Stimmung herrscht. Die Pizza war tatsaechlich himmlisch und der Wein aus der Umgebung hat das ganze dann perfekt abgerundet. Es war sogar eine deutsche Kellnerin anwesend, die wir aber etwas merkwuerdig fanden.. Unser Abschiedsessen war dann weniger luxerioes - wir gingen zu Burger Fuel, meiner grossen Liebe. Das erste Mal waren wir mit Leon in Auckland dort. Er meinte, dass wir uns dies nicht entgehen lassen sollten weil das eine neuseelaendische Fastfoodkette ist, und obwohl es mir anfangs zu teuer war, bin ich froh dass ich es probiert habe, denn es ist sooo gut! Die Burger schmecken einfach viel frischer und gesuender und leckerer und und und!! Kim konnte ich mit meiner Begeisterung anstecken, Clara dagegen ist nicht unglaublich der Fan davon, aber vegetarische Burger werden wohl immer ueberall so lala schmecken. 
 
Um mal von allen Aktivitaeten Abstand zu nehmen, haben wir oft auch nur im "Park" gesessen - eher kleine Gruenflaechen - und sind in der Sonne eingenickt. Ein paar Mal kam auch Peter an unserem Auto vorbei, wenn wir "Die drei ???" gehoert und Karten gespielt haben. Er war ein sehr mitteilungsbeduerftiger alter Mann, der ein wenig unrein wirkte da ein leichter Geruch von ihm stoss.Jeden Tag fuhr er auf seinem Fahrrad mit einigen Tueten am Lenkrad umher und kam dann eben zufaellig bei uns vorbei. Gerade wollte ich die Tuer zu machen, da war er schon da und offenbarte unss. das er Hollaender sei und es lieben wuerde mit uns Deutsch zu reden. Sein Mix aus Englisch, Deutsch und "Hollandisch", wie er es zu sagen pflegte, war anfangs noch sehr amuesant, genauso wie seine staendige Redensweise "Natur, natuerlich, Neuseeland" oder seine merkwuerdigen Gestiken. Abe als er uns dann aber Obst und Gemuese aus seinen nicht ganz so frisch aussehendenTueten andrehen wollte, lehnten wir dankend ab. Ebenso nahmen wir sein Angebot einer Stadttour nicht ant, denn nach einer gefuehlten Stunde Gelaber seinerseits hatten wir die Nase voll. Er versprach am naechsten Tag wieder vorbeizukommen und uns  rumzufuehren, doch wir hofften instaendig ihn nicht mehr anzutreffen. Allerdings war dies nicht der Fall, doch gluecklicherweise kam der Motorhomepark-Besitzer uns zu Hilfe und entschuldigte sich fuer die merkwuerdigen Gestalten Wellingtons.Trotzdem werden wir Peter immer in guter Erinnerung behalten.
 
Wellington an sich stehen wir allerdings kritisch gegenueber. Die Stadt an sich ist sehr schoen, wenig Wolkenkratzer und uebersichtlich. Jedoch gibt es da noch den Wind. Ich finde es ist erstaunlich wie gut manche Beschreibungen aus Reisefuehrern oder von anderen Reisenden auf Staedte tatsaechlich zutreffen. Zum Beispiel sagt man ja ueber Auckland, dass dort an einem Tag alle vier Jahreszeiten aufeinandertreffen koennen. Und das ist wirklich so! Na gut, Schnee haben wir noch nicht gesehen, aber als wir dort waren war es mal total kalt, nach einer Stunde unglaublich heiss und dann wieder krass am regnen. Ueber Wellington sagt man nur "die stuermische Stadt" und das trifft 100% zu! Wir hatten mitunter echt das Gefuehl das Auto wuerde wegfliegen. Eines Morgens ist Clara aufgestanden und ihre Schuhe waren ueber den ganzen Parkplatz geflogen. Die ersten Tage war ich total krank - war bestimmt der Wind Schuld - und da war der staendig anwesende kalte Zug wenig heilend. Gluecklicherweise hatten wir auch ein paar Tage Sonne in Wellington, sodass wir die Stadt zu moegen begannen. Irgendwann kam war es dann auch an der Zeit Abschied von Kim zu nehmen. Diese fuhr am Morgen unseres Abreisetages mit der Faehre los, waehrend wir erst am Abend fuhren. So standen wir frueh auf, halfen ihr die Sachen zu tragen und winkten ihr, bis die kleine Kim nicht mehr auf dem grossen Schiff zu erkennen war. Es war sehr traurig, aber wir wussten ja, dass wir uns sicher bald wieder sehen wuerden. Und trotzdem war es merkwuerdig, dann wieder alleine zu sein, denn Zeit nur fuer uns beide hatten wir ja schon ziemlich lamge nicht mehr gehabt.
 
Diese hatten wir dann aber auch nicht lange, da wir kurz darauf meine Freunde aus Bonn Timo, Konrad und Paul tarfen, die an einem Tag von Auckland bis nach Wellington runtergefahren waren. Vor dem verabredeten Zeitpunkt hatten wir uns an die iSite gesetzt um das freie WLAN abzuzapfen, als ploetzlich zwei Moewen anfingen sich zu attackieren. Die eine blutete schon und wir waren dem Gemetzel frei ausgeliefert. Irgendwann flogen sie woanders hin, doch auch als die Jungs schon da waren, waren wir immernoch geschockt. Mit ihnen sind wir dann sehr spontan in den "Wellington Zoo" gefahren und konnten dort Kaengurus, Pinguine und den seltenen tasmanischen Teufel sehen. Ganz besonders wichtig war uns der Kiwi, der in einer dunklen Huette vorzufinden war, jedoch konnten wir nur den Schnabel erahnen, da es tatsaechlich sehr sehr dunkel war. Trotzdem war es ein gelungener letzter Tag in der Hauptstadt und als wir zwei dann Abends auf die Interislaender Faehre fuhren und uns hoch auf das Dachdeck setzten, schauten wir gluecklich auf das vom Sonnenuntergang rot beleuchtete Wellington und freuten uns auf das neue Kapitel Suedinsel. 
       
 
 
14.01.2014 06:33

Here we are again! Nach einer etwas laengeren Pause melden wir uns mit neuen Erlebnissen zurueck. Zu meiner Verteidigung muss ich allerdings sagen, dass der Beitrag eigentlich schon viel fruher fertig war. Doch aus einem mir immer noch unbekannten Grund wurde der komplette Beitrag geloescht, sodass ich jetzt wieder von ganz vorne anfangen muss. Und dann auch noch in einem ueberklimatisierten Internet Cafe mit neuseelaendischer Tatstaur(bis jetzt ist uns namelich noch niemand sympathisches ueber den Weg gelaufen, von dem wir haetten den Laptob ausleihen koennen). Also bitte verzeiht mir die fehlenden "ue's", "oe's" und scharfen "S's".

Jetzt aber zum Wesentlichen: nach einem etwas traurigen Abschied von der "Stables", unserem kleinen "zu Hause", der uns eigentlich gar nicht mal so schwer gefallen ist, weil wir Kim, Nino, Maxi, Vincent und Andi ja noch ein paar Tage sehen wuerden, machten wir uns am Samstag, 28.12. in Richtung Martinborugh auf. Dort sollte naemlich am Montag, 30.12. das zwei taegige"LADEDA Festival" beginnen. Die Zeit bis dahin mussten wir allerdings noch tot schlagen und das wollten wir am liebsten in der freien Natur (wir sind ja schliessliche nicht ganz ohne Grund nach Neuseeland gekommen) machen. Da wir auf dem Festival auch irgendwann mal schlafen wollten, hatten wir uns im "Warehouse" das ganz simple $16 Zelt gekauft. Weil uns kurz vorher aber aufgefallen ist, dass unser wenig luxurioeses Zelt wohl kaum wasserdicht sein wuerde, haben wir uns ausserdem mit einer Plane eingedeckt. Darueber hinaus hatten wir uns Teller, Becher, Schuesseln, Besteck und jede Menge Toilettenpapier zugelegt und waren mit allem Wichtigen versorgt.

Natuerlich wollten wir unsere neuen Errungenschaften auch direkt ausprobieren, doch das Wetter machte uns leider einen fetten Strich durch die Rechnung. Als wir am Nachmittag auf dem "Kumeti Campingplatz" bei Dannevirke ankamen, regnete es naemlich in Stroemen und es sah nicht so aus, als koennten wir die Nacht draussen verbringen. Wie gut, dass wir unser Auto haben wobei es zu viert (Nino und Kim waren mitsamt Gepaeck auch an Bord) ganz schoen kuschelig ist!! Maxi, Vincent und Andi hatten es allerdings nicht besser getroffen denn Andi, dem kurz zuvor eingefallen war, dass ein Backpack als BACKPACKER ja doch gewisse Vorteile mit sich bringt, hatte sich am "Boxing Day" (26.12.) einen Rucksack zugelegt und so war das andere Auto auch mehr als voll (sein Koffer, den er von zu Hause mitgebracht hatte, nahm schliesslich auch ganz gut Platz in Anspruch).

Zurueck zu dem Campingplatz, zu dem ich an dieser Stelle noch ein paar Worte los zu werden habe. Auch wenn unsere Erwartungen alles andere als hoch waren, ueberkam uns im ersten Moment unserer Ankunft doch ein kleiner Schock. Abgesehen von einem Plumsklo war naemlich weit und breit nichts vorzufinden. Kein Waschbecken, keine Dusche, rein gar nichts ausser ganz viel gruen, drei anderen Autos sowie einem riesen Truck aehnlichen Wohnmobil das so aussah, als wuerde es nicht nur fuer ein paar Naechte, sondern immer dort stehen. Prompt in dem Moment unserer Ankunft kam aus dem besagten Haus auf vier Raedern ein scheinbar ein wenig angesaueselter Neuseelaender und hiess uns willkommen. Wir brauchten erst ein mal eine Zeit um zu begreifen, dass der Typ, der mittlerwile mit einem Wasser Eimer aus dem Plumsklo kam und und ganz stolz verkuendete, dass er so eben "geputzt" hatte (ich betone: mit WASSER, mehr nicht), den Campingplatz huetet. Und auch wenn der Typ ein wenig komisch war, fanden wir ihn wegen seiner neuseelaendischen Hilfsbereitschaft und Laessigkeit sofort sympathisch. Kurze Zeit spaeter kamen die drei anderen Jungs an und so waren wir alle wieder vereint. Das konnten wir nur leider nicht so richtig zelebrieren weil es immer noch wie aus Tonnen regnete und wir uns nicht aus unseren Autos trauten.

Fuer einen kurzen Moment beruhigte es sich dann aber zum Glueck doch, so dass wir unser luxurioeses Abendessen im Form von ungetoatstem Tost mit Kaese fur mich und "Hazelnut Spread" (guenstige Nutella Alternatine) fuer Chiara an der frischen Luft zu uns nehmen konnten. Ziemlich bald fing es dann auch schon an zu daemmern und wir machten uns zum Waschen zu dem nahe gelegenen Bach auf.

Am naechsten Morgen wachten wir nach einer eher unbequemen Nacht relativ frueh auf. Wobei ich sagen muss, dass ich es mir weitaus schlimmer vorgestellt hatte zu viert im Auto zu schlafen. Auch wenn wir uns alle irgendwie die ganze Zeit im Weg waren, haben wir die Nacht ganz gut ueberlebt! Wobei - Chiara schien nicht ganz so tief wie ich geschlafen zu haben, denn sie wurde mitten in der Nacht von mysterioesen Geraueschen wach. Ihr schien, als veranstalte eine Robbe direkt an ihrem Ohr ein kleines Konzert. Dabei war das nur Nino! Von Kim, die 2 Monate mit Nino unterwegs war, hatte uns bereits mehrmals von seinen Lauten erzaehlt. Aber live dabei waren wir noch nie - was laut Chiara's Erzaehlungen aber auch nicht erstrebeswert ist!! Ein kurzes Fruehstueck spaeter ging es dann auch schon weiter zu unserem naechsten Ziel: dem Cape Palliser, welches sich am suedlichen Ende der Nordinsel befindet. Dort erwarteten uns gaaanz viele Seerobben, denen man zwar nicht zu nah kommen sollte, weil sie einen sonst angreifen, aber von denen wir trotzdem viele Fotos schiessen konnten. Da sich das Wetter aber immer noch nicht beruhigt hatte, fanden wir es wenig spannend weiter im Regen unterwegs zu sein weswegen wir unseren Schlafplatz fuer die Nacht, den Campingplatz in Ngawi ansteuerten. Dort fanden wir ebenso wenig wie voher eine Dusche vor, aber immerhin gab es eine richtige Toilette und ein Waschbecken was fuer uns in dem Moment schon Luxus war! Die Nacht verbrachten wir wieder im Auto, da das Wetter wirklich unberechenbar war und wir wenig Lust hatten unser neues Zelt auf total nassem und durchweichtem Boden einzuweihen.

Da wir am naechsten morgen allerdings ziemlich frueh los wollten, weil das Festival Gelaende bereits um 9.00 Uhr aufmachte, ging auch diese Nacht ziemlich schnell vorbei. Ein kurzer Stopp bei "Four Square" (kleiner, teurer Supermarkt, vor allem in kleinen Staedtchen vorzufinden) und wir standen mit vielen anderen feierwuetigen Neuseelaendern in der Schlange. Nachdem wir unser Auto geparkt und ausgeladen hatten, ging es endlich auf das Gelaende wo uns eine lang ersehnte Dusche bevor stand!! Wir konnten es kaum erwarten uns ENDLICH richtig waschen zu koennen, doch unsere Euphorie wurde beim Anblick der Dusche (wenn man das ueberhapt so kennen kann) ziemlich schnell getruebt. Denn diese "Dusche" spuckte nur eiskaltes (und wenn ich das sage meine ich EISkalt) Wasser aus. Zu allem Ueberfluss gab es auch keine richtigen Kabinen, die Duschkoepfe standen unmittelbar nebeneinander und die Trennwand zu den Maenner Duschen war so gut wie durchsichtig. Also blieb uns nichts anders uebrig als die Zaehne zusammenbeissend im Bikini zu duschen. Nachdem diese Huerde dann ueberwunden war, galt es einer neuen Schwierigkeit.

Auf dem Festival Gelaende herrschte naemlich striktes Alkohol Verbot und unser Zeug war noch im Auto. Gluecklicherweise gesellte sich aber eine Gruppe Neuseelaender (nur Jungs), die original aus einem der "Der Herr der Ringe" oder "Der Hobbit" Film entspringen haetten koennen, zu uns. Trotz ihres zum Teil wirklich..aehm ja, aussergewoehnlichen Aussehens waren sie super nett und erklaerten sich dazu bereit unseren Alkohol ueber den Zaun zu schmuggeln - was auch ohne Schwierigkeiten funktioniert hat. Abgesehen von dieser Gruppe haben wie ausserdem vier Paerchen aus Auckland kennen gelernt, die super spendabel waren und uns sowohl mit Essen als auch mit Trinken umsorgt haben. Zwei Ami's und ein paar weitere Neuseelaender (die uebrigens ganz normal aussahen!!) schlossen sich uns ebenso an wodurch wir eine ziemlich unterhaltsame Zeit hatten! Sobald die Musik los ging, stuermten Chiara, Kim und ich zur Buehne und tanzten bis in die fruehen Morgenstunden. Mit kurzer Unterbrechung von einem ca. 30 minuetigen Regenschauer, der echt super erfrischend war, war das Wetter obermegasuperhammer - und dementsprechend auch unsere Laune.

Nach vielen anderen richtig guten Kuenstlern kam um kurz nach Mitternacht dann unser Highlight: FLUME!!! Wir waren sowas von geflasht von der Musik und wollten gar nicht mehr aufhoeren zu tanzen. Irgendwann wurde es dann aber Zeit und wir machten uns zum Zelt auf. Weil es mittlerweile enorm runter gekuehlt war, zog ich mir so ziemlich alles warme an, das ich mit hatte. Fehler, wie sich am naechsten Morgen heraus stellte. Irgendwann wurde ich naemlich von einer unertraeglichen Hitze geweckt und entledigte mich erst mal der Haelfte meiner Klamotten - was es jedoch nicht unbedingt besser werden liess. Es war einfach sooo heiss!!! Weil es Kim und Chiara nicht anders als mir ging, machten wir uns auf so schnell wie moeglich aus dem Zelt an die frische Luft. Draussen knallte die Sonne zwar auch nicht zu knapp, aber es war um einiges ertaeglicher als im Zelt. Wir mussten nicht lange warten bis es mit der Musik weiter ging und wir verbrachten erneut viiiele Stunden tanzend. Unsere Hobbit, Ork und Troll Freunde vom Vortag liessen auch nicht lange auf sich warten und kamen wieder zu uns. Ganz bald war es dann auch Mitternacht und die Feuerwerkskoerper flogen in die Luft um das neue Jahr einzuleiten. 2014 -  und wir waren die ersten, die das erlebten! Eigentlich hatten wir erwaretet, dass es danach so weiter gehen wuerde wie zuvor, aber um kurz nach 0.00 Uhr hatten wir das Gefuehl alleine zu sein. Trotdzdem war die Musik aber noch richtig gut und wir nahmen den neuen Platz in Anspruch.

Am naechsten Morgen erwachte ich genau wie am Tag zuvor schweissgebadet - und woran lag's? Ich hatte natuerlich NICHT aus meinem Fehler gelernt und mich erneut bis oben hin eingepackt. Jetzt hatte die EISkalte Dusche aber wenigstens einen Sinn! Ziemlich bald wurde uns unmissverstaendlich zu verstehen gegeben, dass wir das Festivalgelaende so langsam verlassen sollten, denn gerade noch als wir zitternd und bebend unter der Dusche standen, machten sie zwei sympathische Zeitgenossen, die es scheinbar sehr eilig hatten, daran diese abzubauen. Also packten wir so schnell wie moeglich unser Hab und Gut zusammen, verabschiedeten uns von Vincent, der nach  Wellingtron trampen wollte (unser Auto war nach wie vor mit Kim und Nino voll) und steuerten nach einem super Start in ein ebenso super spannendes neues Jahr der stuermischen Hauptstadt entgegen.

23.12.2013 08:14

In Napier angekommen kamen wir erst mal in ein Hostel an der Marine Parade, die direkt am Strand entlangläuft. Der einzige Haken an dieser Unterkunft war, dass es von Asiaten nur so wimmelte, und wir auch noch getrennt in Zimmer untergebracht wurden. Eigentlich mal eine nette Abwechslung zu den vielen Deutschen in den vergangenen Tagen. Jedoch dachten die Asiatinnen in meinem Zimmer gar nicht daran, mal auf Englisch mit mir zu reden und hoben noch nicht mal den Kopf wenn ich reinkam, sondern unterhielten sich nur ständig auf dem unverständlichen Gebrabbel. Wir waren schnell sehr unzufrieden und entschieden, nach einem anderen Hostel Ausschau zu halten, und zogen dann sehr schnell in die "Stables Lodge", die uns mit den Worten "Best plan is no plan - Welcome to Stables Lodge", welche auf einem Schild hingen, begrüßte. Wer hätte gedacht, dass dieser ehemalige Pferdestall, der dann zu einem kleinen, niedlichen und überschaubaren Hostel umgebaut worden ist, für den nächsten Monat unser neues Zuhause sein wird.

Da wir nun das Hostel hatten, fehlten uns noch zwei Dinge: Ein Auto und Arbeit. An erster Stelle stand das Auto. Denn wir hatten keine Lust mehr abhängig von Leuten zu sein, sondern wollten selber entscheiden wohin wir fahren, und wo wir Stopps einlegten. Doch wie wir befürchtet hatten, erwies es sich als gar nicht mal so einfach ein geeignetes Auto für uns zu finden, und selbst die Jungs die wir extra mitgenommen hatten, waren uns dabei kein Stück behilflich. Da kamen wir plötzlich von einem Autohändler zum Anderen. Einer machte sogar spontan für uns seinen Laden zu, nur um uns zu seinem Mechaniker zu fahren der Autos reparierte und sie dann billig weiterverkaufte. Aber anfangs war das Glück nicht auf unserer Seite und so standen wir, nachdem wir letztendlich zwei Autos bei der AA (Partner vom ADAC) haben durchchecken lassen, mit nichts da. Beide Mechaniker der AA hielten sie nämlich für nicht geeignet, da sie die langen Strecken, die wir zurück legen wollten, nicht mehr durchmachen würden. Weil wir ständig bei der AA waren, und einen vermutlich sehr verzweifelten Eindruck machten, machte Chris (einer der Mechaniker) uns auf ein Auto einer Bekannten, welche schon lange das Auto ihrer Tochter verkaufen wollte, aufmerksam. Da wir wussten, dass wir kein besseres Angebot mehr kriegen würden, und wir Chris vertrauten, schauten wir uns das Auto an und kauften es dann kurz darauf, nachdem es mit brandneuem WOF und Registration versehen worden war. So gehörte der Honda Civic dann plötzlich uns!

Eins lässt sich über die Kiwis (die Neuseeländer nennen sich tatsächlich selbst Kiwis!!) sagen: Sie sind immer hilfsbereit, nett und zuvorkommend. Man muss nur etwas hilflos auf eine Landkarte gucken, da kommt  jemand und fragt, ob er einem den Weg erklären soll. Oder man will mit Selbstauslöser ein Foto von einer Gruppe machen, da hält ein vorbeifahrendes Auto an und jemand fragt, ob er nicht das Foto machen soll. Selbst beim Joggen läuft man nur fröhlichen Gesichtern entgegen, oder wird beim Grillen am Strand einfach mal nett angesprochen. Chris hat uns übrigens auch angeboten unser Auto jederzeit kostenlos zu reparieren, hat uns seine Festnetznummer gegeben, damit wir ihn immer erreichen können, und uns kostenlos ein neues Radio eingebaut. Selbstverständlich haben wir ihm auch eine Kleinigkeit besorgt, doch unsere Dankbarkeit für so eine selbstlose Zuvorkommenheit lässt sich kaum darstellen - so etwas ist uns wirklich noch nicht oft passiert.

Nachdem wir nun also das Auto hatten, ging es jetzt darum, endlich einen Job zu finden, was sich nicht so einfach erwies. Weder unser Hostel hatte Jobs zu vermitteln, noch halfen uns Vermittlungsstellen. Die Gruppe aus dem Hostel hatte ihren "Apple Thinning Job" einfach durch das Abklappern von Plantagen ergattert, doch auch das half uns nichts, da alle Mr. Apple Plantagen schon voll besetzt waren. Letztendlich hatten wir dann aber einen Lichtblick: Ein Hostel in Hastings, welches Jobs an die Gäste vermittet, hatte noch was übrig! Jason, der Besitzer, erzählte von der Apflenplantage seines Onkels auf der wir dann nach einigen Regentagen endlich anfangen konnten! Mit dabei war ein weiterer Deutscher, Eike und Malte, sowie ein Franzose, den die beiden letzt genannten schon in Te Puke kennengelernt und zufällig wieder getroffen hatten. Jasons Onkel war so gut wie nie da, dafür aber June, eine ältere Frau, die unser Supervisor war. Später kam dann auch noch ein weiterer älterer Herr dazu, der sehr gesprächig war und viel von seinen Reisen, sowie seinen Chinesischkenntnisse erzählte. Doch unser erster Gedanke war sowieso nur: Gott sei Dank kein Inder! Denn mit denen hatten wir auf den Plantagen ja bereits nicht so gute Erfahrungen gemacht. Bei ihnen ging es mehr um Schnelligkeit als um Gründlichkeit. Die Umstände beim "Apple Thinning" waren dieses Mal nun um einiges angenehmer. Wir wurden stündlich bezahlt, was hieß, dass wir uns kein wenig stressen mussten. Zwar bekamen wir "nur" den Mindestlohn, aber wären wir pro Baum bezahlt worden, wie unsere neuen Freunde aus dem Hostel, dann hätte sich die Mühe wohl kaum gelohnt.

Kleine Beschreibung unserer Arbeit: Ähnlich wie "Bud Thinning" bei den Kiwiblüten. Man musste die beschädigten oder zu kleinen Äpfel entfernen. Waren zu viele Äpfel an einem Zweig, wurden die gepflückt, die der großen Frucht bei dem Reifprozess im Wege standen. Es waren immer zwei Leute gleichzeitig an einem Baum, die sich beim Pflücken quasi gegenüber standen. Zuerst wurde der untere Teil abgeernet, dann musste man auf die Leiter klettern und den Rest oben erledigen. Mitunter wurde es da oben dann auch ziemlich heiß, weil die Sonne enorm auf den Kopf knallte. Nach 8 Stunden war man dann ziemlich geschafft! Unser Alltag sah dann ungefähr so aus: um 6.30 Uhr aufstehen, um 7.30 Uhr losfahren und um 8.00 Uhr anfangen zu arbeiten. Nach drei Pausen dann 16.30 Uhr aufhören, bei Pack 'n Save einkaufen (unser neuer Lieblingssupermarkt), duschen, essen und geschafft ins Bett fallen. Sonntag war der einzige Tag, an dem man etwas unternehmen konnte (an Regentagen hatten wir zwar auch frei, aber dann saß man meist nur betrübt im Zimmer oder spielte Karten). Nach langen Samstagabenden, die wir in dem scheinbar einzigen Club Napiers, dem "Thirsty Whale", verbracht hatten, sind wir an den darauffolgenden Sonntagen zum Strand gefahren. Mal war es der "Waipatiki Beach" in einer versteckt gelegenen Bucht außerhalb Napiers, der schwarze Steinstrand vor unserer Haustür, oder der "Ocean Beach" nahe Hastings, der mit der größte Strand hier in Hawkes Bay ist. In der Nähe dieses Strandes befinden sich auch die "Maraetotara Falls", die quasi ein Geheimtipp sind. Der Wasserfall ist wunderschön, und wer sich nicht traut von ihnen ins Wasser zu springen (was meiner Meinung nach auch zu gefährlich ist), der kann sich von einem Seil, welches an einem Baum befestigt ist, von gut vier Meter Höhe in das Wasser schwingen lassen. Zum Sonnen ist dort aber leider kein Platz, da muss man dann weiter zum "Ocean Beach". Das Umziehen dort erwies sich allerdings als etwas ganz Schwieriges, da plötzlich eine Hochzeitgesellschaft auftauchte und es witzig fand, von uns ein paar Fotos zu machen, während wir uns an genau ihrer gewünschten Location umzgezogen haben - ein richtiger Brüller!

In Napier haben wir uns außer dem Hafen auch den "Bluff Hill" angeschaut, der ein Aussichtspunkt ist und von dem man auf die Küste Napiers blicken kann. Als der 2. Teil von dem Hobbit in die Kinos kam, konnten wir es uns ebenfalls nicht entgehen lassen, das Kino in Napier aufzusuchen und uns ihn anzuschauen. Tatsächlich hatte man bei einigen Szenen das Gefühl auch schon mal da gewesen zu sein, und alles kam einem sehr vertraut vor.

Ein paar Tage nachdem wir angefangen hatten zu arbeiten, kamen einige Chinesen dazu, wodurch unsere Arbeit beschleunigt wurde, und wir schon nach ein einhalb Wochen zwei Plantagen abgearbeitet hatten. Und das wars dann mit unserer Vorstellung bis Weihnachten zu arbeiten, denn unser Chef meinte, dass nun alle Plantagenbesitzer schnell vor Weihnachten fertig werden wollten und so hatten wir keine Chance mehr noch irgendwas neues anzufangen. Ab dann waren wir also arbeitlos, hatten aber so auch mehr Zeit sich die Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Uns fehlte noch das "Cape Kidnappers", zu dem man nur zur Zeiten der Ebbe fahren kann, also leider nur einen kurzen Zeitrahmen hat. Wir liefen also den 2 Stunden langen Weg am Strand entlang und waren begeistert. Die Klippen und die Aussicht waren wunderschön! Anscheinend war das Meiste an den Klippen Vulkangestein, aber es waren viele verschiedene Schichten in den Felsen vorhanden, bei denen niemand so genau weiß, ob sie von der Luft oder dem Wasser kamen. Am "Cape Kidnappers" wimmelt es von den speziellen Vögeln, gennant "Gannets", von denen es dort ungefähr 8000 jährlich gibt. Gezählt werden sie anhand der Nester die übrig bleiben, wenn die Kleinen ihren ersten und einzigen weiten Flug nach Australien antreten. Nach einem Jahr kommen diese dann wieder und fliegen nie wieder zurück. So angenehm war uns die Gesellschaft dieser Vögel allerdings nicht, da sie doch einen gewissen Gestank hinterließen und großen Lärm machten. Oben angekommen hatte man einen unglaublichen Ausblick, vor allem auf die drei "Zipfel' die am Ende des Capes aus dem Wasser kamen und ein tolles Bild abgaben.

Auf dem Hinweg fuhren an uns Leute auf Quads vorbei, von denen uns einer mitnehmen wollte, bei dem wir dann aber dankend davon absahen weil wir sicher waren, dass wir auf dem Rückweg noch jemanden finden würden. Dem war dann leider aber nicht so. Unsere einzige Chance dem langen Weg zu entgehen, sahen wir nur noch in den zwei Touristenführern, die eine Gruppe auf einer Art Traktor in zwei Wagons rumkutschierten. Wir suchten uns einen aus und erfuhren dass eine Fahrt $15 kostete. Da wir zögerten schlug er uns $10 vor. Weil wir davon aber auch wenig begeistert waren, wollte er von uns Schokolade oder Bier, doch da wir damit auch nicht bieten konnten, schlug er uns vor unsere Nationalhymne singen, und wenn unser kleiner Auftritt den Gästen gefallen würde, würde er uns umsonst mitnehmen. Gesagt, getan: Die Leute applaudierten und wir bekamen eine kostelose Fahrt am Strand entlang, inklusive Touristeninfos. Wir bedankten uns am Ende und waren froh, dass die Kiwis so hilfsbereit waren, und wir uns den 2 Stunden langen Weg gespart hatten.

Letzendlich war auch die Arbeit von den Anderen vorbei und so waren wir alle arbeitlos. Der Kern der Gruppe bestand aus Kim aus Hamburg, Nino aus Essen, Maxi und Vincent aus Schweinfurt und Andi aus Passau. Später kamen dann noch Moritz und Timo aus Koburg und zwei Münchnerinnen Kathi und Sophia dazu. Sogar zwei Jungs aus Königswinter waren kurze Zeit dabei (David und Benni), die leider wieder früh gefahren sind.
Außer den Deutschen waren zwischendurch auch andere Nationalitäten im Hostel vertreten, doch sie blieben immer in der Minderheit. 4 Schwedinnen mischten die Gruppe mit ihrer Trink- und Feierlust auf, und als diese gingen schien es wirklich leer zu sein. Timo und Moritz fuhren ebenfalls kurz vor Weihnachten ab, und so verbrachte nur noch der "Kern" die Feiertage miteinander.

Und an denen ging es uns vor allem ums Essen und wir gönnten uns mal richtig was! Das hieß leckeres Barbecue! Außer Clara und Vincent, die beide Vegetarier sind (wobei es für Clara eigentlich nur ein Experiment ist), hatten sich alle viel Fleisch, Salat, leckere Soßen und noch vieles mehr geholt, und wurde mal nicht ans Geld gedacht. Gewichtelt hatten wir in der Gruppe auch. Da Clara und ich uns allerdings gegenseitig gezogen hatten, was wir auch sofort herausfanden, war die Überraschung dann etwas witzlos. Einen richtigen Weihnachtsbaum hatten wir zwar nicht, aber geschmückt war das Hostel schon und die Weihnachtsmusik die stets im Hintergrund lief wurde, hob die Adventsstimmung. Dazu trug natürlich auch unser "All Blacks"- Adventskalender bei, bei dem wir zum ersten Mal 25 Türchen öffnen konnten! Abends haben wir dann noch alle am Strand um ein Lagerfeuer herumgesessen um den Tag ausklingen zu lassen. Am nächsten Tag gab es ein großes Frühstück mit Pancakes, Bacon, Crossaints und und und...obwohl wir eigentlich alle immernoch voll vom Barbecue waren.

Nun ist Weihnachten vorbei und unsere Zeit in Napier neigt sich dem Ende zu. Obwohl es hier schön ist, freuen wir uns, nachdem wir hier einem ganzen Monat verbracht haben, woanders hinzukommen: Richtung Süden! Wir fiebern jetzt Neujahr entgegen, wo wir auf dem "LADEDA"-Festival in Martinborough, Nahe bei Wellington (Hauptstadt) sein werden. Kim, Nino und Vincent werden auch dabei sein - mal sehen was uns dort so erwartet! Bis dahin schon mal einen guten Rutsch euch allen, bis zum nächsten Jahr!

19.12.2013 15:07

Nach einer ziemlich langen Fahrt kamen wir am Mo, 4.11. in der Kiwi Hauptstadt Te Puke (Bay of Plenty) an. Zunächst mussten einige organisatorische Dinge geregelt werden, was ziemlich lange gedauert hat, weil die "Rezeptionistin" ein wenig chaotisch war. Das war übrigens nicht das einzige Manko...aber mehr dazu später. Als das dann aber endlich alles erledigt war, bezogen wir unser Zimmer. Nachdem wir in den letzten Tagen oft den Luxus eines Zweierzimmers genoßen hatten, war es eine kleine Umgewöhnung nun wieder mit 4 Fremden in einem Raum zu schlafen. So schlimm war das aber gar nicht, denn in den zwei britischen L&P-Fans, dem Deutschen und dem nicht wirklich gesprächigen Asiaten hatten wir super nette Zimmernachbarn.

Nina, Weena und Fabian teilten sich ihr Zimmer mit drei deutschen Jungs, die ebenfalls am Nachmittag angekommen waren. Alex, Bernie und Jakob waren super nett und wir alle hatten in den 2 Wochen viel Spaß zusammen! Wir alle waren oft am Strand oder haben den in Tauranga gelegenen Mt. Mangaui bestiegen. Von dort aus hat man einen fantastischen Ausblick auf die Küste der Stadt sowie die Weite des Meeres. Als wir oben angekommen sind, hat sich ein Paragleiter direkt neben uns in die Lüfte gestürzt, was unsere Vorfreude auf den Skydive noch mehr gesteigert hat!! Auch sind wir abends oft einfach im Hostel geblieben, haben Karten gespielt, Filme geguckt und uns ab und zu einen Wein gegönnt.

Ebenso schnell wie wir symathische Leute kennen gelernt hatten, war auch schon der erste Job vermittelt. Da das "Hairy Berry" seine Verpflichtungen als Working Hostel scheinbar sehr ernst nahm, lernten wir wenige Stunden nach unserer Ankunft schon Ravi, unseren zukünftigen Arbeitgeber kennen. Unser Job hieß "Flower picking"; was genau das war wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht, aber der Name war ja schon mal ganz nett. Sooo schlimm konnte es ja nicht werden Blumen auf einer Kiwi Plantage zu pflücken. Und auch, wenn wir per Kilogramm bezahlt werden sollten, waren wir uns ziemlich sicher am Tag mind. $100 zu verdienen. Das sollte aber alles ganz anders kommen...

An unserem ersten Arbeitstag, der sich wegen des schlechten Wetters auf Fr, 8.11. verzögerte, sollten wir unser blaues Wunder erleben. Nach mehrfachem Heckmeck ob das Wetter sich wohl halten würde, sagte uns Ravi um 12.00 Uhr dann dass wir "kurz" vorbei kommen sollen, damit er uns alles zeigen kann. 6 Stunden später waren wir dann auch mal fertig und kamen vollkommen fertig im Hostel an. So anstregend hatten wir uns das "Flower picking" nun wirklich nicht vorgstellt. Damit ihr euch auch etwas darunter vorstellen könnt, hier ein wenig mehr über unsere Arbeit.

Man kommt also auf einer Kiwi Plantage an und sieht nichts außer Kiwipflanzen, die weit über meine Körpergröße hinaus gehen. Ausgestattet mit einem großen Sack vor dem Bauch und reichlich Wasser (der ein oder andere nimmt sich auch einen Hut mit, aber weil ich mir damit total bescheuert vorkomme, habe ich darauf vertraut, den Tag auch ohne Kopfbedeckung zu überstehen, womit ich letztendlich Recht behalten habe :-)) geht es dann ans Pflücken. Dabei ist allerdings zu erwähnen, dass es sowohl weibliche als auch männliche Blüten gibt. Beim "Flower picking" sind ausschließlich die männlichen gefragt. Aus deren Pollen wird dann nämlich ein Spray zusammen gemixt mit dem die weiblichen Blüten bestäubt werden, sodass die leckeren Kiwi Früchte dann auch wachsen können. Und obwohl wir pro Kilogramm nur $6,75 bekommen haben, ist das Spray suuuper teuer!! Zurück zum Thema: der Unterschied zwischen den "males und females" ist auf den ersten Blick gar nicht so leicht zu erkennen. Beim Öffnen der Blüten (was man jedoch nicht t jedes Mal machen sollte, weil das enorm viel wertvolle Zeit kostet) sieht man die Verschiedenheit ganz gut. Männliche Blüten haben haben nur Staubgefäße, während weibliche auch noch den Fruchtknoten in der Mitte haben.

Nach 5 Tagen waren wir dem "Flower picking" im wahrsten Sinne des Wortes ziemlich müde. Deswegen fragten wir Ravi nach einem stündlich bezahlten Job. Dafür, dass wir 10 Stunden wie von der Tarantel gestochen pflückten, weniger als 30 min Pause hatten und die ekelhaftesten Toiletten, die ich in meinem Leben gesehen habe (!!!) zu Gesicht bekamen, waren uns die $60, die wir im Schnitt verdienten, nicht Wert. Ein Lichtblick, der jedoch von ziemlich kurzer Dauer war, war das "Bud Thinning". Nun standen die weiblichen Blüten im Vordergrund. Diese mussten wir zum Glück auch nur auf den Boden schmeißen und nicht wie vorher in den nervigen Sack packen. Das wa um einiges angenehmer!! Außerdem wurden wir jetzt ja stündlich bezahlt und hatten 3 Pausen! Leider leider war das aber auch der erste und letzte Tag als "Bud Thinner" weil Ravi bereits genug Leute eingestellt hatte. Ohne lange zu fackeln haben wir am nächsten Morgen gekündigt. Schnell musste ein Plan her, da uns in Te Puke nichts mehr hielt. Das Hostel, das für seinen geringen Standard an Sauberkeit und Ordentlichkeit ziemlich teuer war, war uns die ganze Zeit schon ein Dorn im Auge. Aber so lange wir einen von ihnen vermittelten Job hatten, konnten wir nicht abreisen.

Da das jetzt ja nicht mehr der Fall war und Ravi uns den Tipp gegeben hatte in Napier oder Hastings nach Arbeit zu gucken, machten wir uns am Mo, 18.11. auf. Dieses Mal saßen wir bei Malte und Eike, die mit uns gearbeitet hatten, im Auto und fieberten unserem neuen Ziel entgegen - Napier!

                                   

17.12.2013 10:01

Nachdem wir Auckland verlassen hatten, sind wir 5 hoch in den Norden gefahren. Es war schon etwas ungewohnt, plötzlich auf der anderen Seite zu fahren, und es war gut, dass wir die Erfahrung erst mal nur als Beifahrer hatten. Ab und zu waren die Wege nämlich echt nicht so gut zu befahren, und da man ständig über Hügel fuhr, musste Fabian oft das Gas durchdrücken, damit wir alle überhaupt hoch kamen. Doch die Landschaft war stets schön anzuschauen. Egal wo man hinsah, sah man entweder saftig grüne, hügelige Landschaften, oder das royalblaue Meer.

Erster Stop war in Paihia. Auf dem Weg dahin haben wir in Whangerei halt gemacht. Dort wollten wir uns einmal die Abbey Caves anschauen, sowie die Whangerei Falls. Die Höhlen mussten wir komplett alleine erkunden, da musste man mitunter durch Kuhwiesen stapfen und über zahlreiche Zäune steigen.
Allerdings sind wir letztendlich nicht in die Höhlen gestiegen da sie gar nicht mal so leicht zu besteigen zu sein schienen. Bevor wir uns also in Gefahr bringen wollten, haben wir es dann lieber gelassen und sie nur oberflächlich von Außen betrachtet. Schade, da es dort Glühwürmchen zu sehen gegeben hätte. Die Wasserfälle waren dafür sehr schön!

Das Hostel "Pickled Parrot" in Paihia war um einiges kleiner als das in Auckland aber es gab kostenloses Wifi und es war sehr niedlich und familiär. Leider sind wir dort nur zwei Tage geblieben und dann weiter zum Cape Reinga gefahren. Dort war es aber atemberaubend schön! Es heißt, dass Cape Reinga den nördlichsten Punkt Neuseelands darstellt, dabei sind das die Surville Cliffs am North Cape, die sich etwa 30 Kilometer weiter östlich befinden. Außerdem treffen am Cape Reinga der Pazifische Ozean im Osten und die Tasmansee im Westen aufeinander. Ganz am Ende des Weges steht ein Leuchturm und ein Schild das zeigt, wie weit die Städte in anderen Ländern von dem Punkt entfernt sind. Man fühlte sich tatsächlich als wär man am Ende der Welt angekommen, und gleichzeitig frei und sorglos! Danach waren wir noch kurz am 90 Mile Beach (der eigentlich 90 km lang ist), aber es war zu schlechtes Wetter um dort zu bleiben. Trotzdem war es immer wieder überwältigend wenn man an einen wunderschönen Strand kam und man die einzige Person dort war! Und das kam so gut wie ständig vor.

Auf dem Rückweg stießen wir prompt zwei Mal auf eine Schafsherde, die von einer Weide zur anderen getrieben wurde. Anfangs waren wir doch sehr überrascht, denn obwohl wir wussten, dass dies hier oft vorkommen würde, hatten wir trotzdem nicht damit gerechnet, und saßen so nur ziemlich perplex im Auto während dutzend Schafe mähend und mitunter auch sehr bockig an uns vorbei trabten.

Die nächste Nacht haben wir in Kaitaia in einem Hostel verbracht, welches auch sehr schön war und in dem Clara und ich endlich ein Doppelbett hatten - das war sooo bequem!! Bevor wir dort ankamen haben wir es uns allerdings nicht nehmen lassen können in den Waipoua Forest (Kauri Coast) zu gehen und uns den   größten noch lebenden Kauribaum in Neuseeland anzuschauen: Den Tāne Mahuta, genannt "Herr des Waldes". An dem Abend hatten wir ein Jobangebot gefunden, wo wir am darauf folgenden Morgen anriefen, nachdem wir erst mal schön am Strand waren, und es tatsächlich so warm war, dass wir uns im Bikini hinlegen konnten! Dann hatten wir tatsächlich Aussicht auf einen Kiwiblumenpflücker Job in Te Puke, weshalb wir uns beeilen mussten weiter in den Süden zu gelangen.

Wir übernachteten noch einmal in Rawene, in einer kleinen Hütte nur für uns, wo wir das erste mal unseren Schlafsack ausprobieren mussten, und man nur 5 min warmes Wasser zum Duschen benutzen durfte. In dem kleinen Ort sind wir dann noch schnell Essen gegangen, weil wir so spät angekommen waren und nichts zum Kochen dabei hatten. Leider war das Essen dann nicht wirklich ein Genuss. Das einzige "Restaurant" welches noch offen hatte (es schien generell das Einzige zu sein) wurde von Maoris betrieben, die ganz erschrocken waren als tatsächlich noch Leute zum Essen kamen, da sie schon die Küche zu machen wollten. Es schien aber sowieso eher eine Bar zu sein, da sich dort nur Betrunkene an der Theke tummelten. Wir kamen dann in einen seperaten Bereich und bestellten alle bis auf Clara einen Hot Dog. Wir erwarteten eine Wurst inzwischen von zwei Brotscheiben, bekamen dann allerdings ein undefinierbares Fleischgemisch, welches paniert war. Leider ungenießbar!

Da waren wir dann schnell weg, doch auf dem Weg zurück nach Auckland haben wir nochmal Halt gemacht, um Sandboarden zu gehen. Und das war ein riesen Spaß! $25 mussten wir bezahlen, damit wir und 4 Neuseeländer von einem Motorboot zu der Insel gefahren wurden. Dort bekamen wir die Bretter zum Surfen und einige Anweisungen. Eine anscheinend 30 Meter hohe Sanddüne, die dann doch eher niedriger schien, diente uns dann zum Sandboarden. Wir mussten uns einfach auf das Brett legen und runterrutschen! Allerdings musste immer schnell mit den Füßen gebremst werden, weil wir sonst ins Wasser gerast wären. Die Neuseeländer haben dann irgendwann ihre Badesachen ausgepackt, damit sie nicht mehr abbremsen mussten. Da haben Fabian und ich uns dann auch getraut und es hat wirklich unglaublich viel Spaß gemacht, die kurze Zeit über das Wasser zu schlittern, und ein Adrenalinkick war es auch noch!

Weiter ging es dann zurück nach Auckland, wo wir noch einmal übernachtet haben, jedoch nicht wieder im Base, sondern in einem kleineren Hostel, welches von einer Inderin betrieben wurde, und auch schon mit der Bitte die Schuhe am Eingang auszuziehen und den Gerüchen von Räucherstäbchen darauf schließen ließ. Trotzdem gefiel es uns, da wir wieder freies Wlan hatten, und auch wieder ein großes Bett, sowie einen unterhaltsamen Engänder in unserem Zimmer. Tags darauf war dann nur noch Te Puke das Ziel, auf welches dann im nächsten Bericht eingegangen wird.

 

13.12.2013 17:02

Nach einem ziemlich vollgepackte Wochenende ging es am Mo, 21.10. endlich los. Zusammen mit unseren Müttern und meiner Schwester Lea fuhren Chiara und ich zum Frankfurter Flughafen und wussten gar nicht so richtig wie wir uns fühlen sollten.

Auf der einen Seite stand die totale Aufregung weil wir uns so gar nicht vorstellen konnten, dass wir in 2 Tagen auf einem anderen Kontinent, ganz weit weg von zu Hause sein würden. Zum ersten Mal das Leben komplett selber in die Hand zu nehmen und sich mit nur einem Rucksack auf den Weg ins Ungewisse zu machen ist für uns ja eine total neue Erfahrung.

Trotz der Vorfreude auf unser Abenteuer waren wir aber auch ein Stück weit geknickt. Was wir alles verpassen würden. An Weihnachten, Silvester, meinem Geburtstag und Karneval nicht zu Hause? Wie würde das wohl werden?

Viel Zeit darüber nachzudenken hatten wir aber nicht. Kaum am Flughafen angekommen ging alles nämlich ganz schnell. Eingecheckt, Abschied genommen und ab ins Flugzeug. Und dort sollten wir dann auch für die nächsten 10 Stunden bleiben. Während des Fluges haben wir gaaanz viel geredet, mehrere Filme geguckt und irgendwie versucht zu schlafen - was jedoch nicht wirklich erfolgreich war. Denn abgesehen davon, dass man überhaupt keinen Platz hatte, war es ziemlich kalt und weil ich sowieso nicht schlafen kann, wenn ich inmitten vieler Menschen sitze, hatte sich das Thema ziemlich bald erledigt.

Am Flughafen in Dubai haben wir einen neuen Versuch gestartet. Der 10 stündige Aufenthalt sollte ja zu irgendwas gut sein - dachten wir zumindest. Wegen der regelmäßigen Störung durch betende Muslime und nervige Kinder haben wir allerdings nicht viel mehr als eine Stunde geschlafen. Nach einer gefühlten Ewigkeit war es dann endlich 9.25 Uhr und wir konnten boarden. Einige Filme und Mahlzeiten (die übrigens gar nicht mal so schlecht waren) später sind wir am Mi, 23.10. endlich in Auckland angekommen!

Jetzt musste nur noch der Papierkam hinter sich gebracht werden und dann konnte unser Abenteuer endlich so richtig los gehen! Im "Base Auckland Central Backpackers" bezogen wir unser Zimmer, das wir mit 6 weiteren Reisefreudigen aus aller Welt teilten. Dass wir in Kontakt mit "Ausländer" kamen sollte aber nicht zum Alltag werden. Denn uns fiel sehr bald nach unserer Ankunft auf, dass es in unserem Hostel, sowie in Auckland generell nur so von Deutschen Backpackern wimmelt. Bevor wir uns dann endich ins Bett legen und unseren wohl verdienten Schlaf genießen konnten, stand ein kurzer Besuch der "Queen Street" (Hauptstraße) sowie eine ausgiebige Dusche auf dem Programm.

In den nächsten Tagen beschäftigten wir uns mit dem Eröffnen eines Bankkontos, dem Beantragen der Steuernummer, die man in jedem Falle braucht wenn man in Neuseeland arbeiten will, und vielen anderen Dingen die man am Anfang erledigen sollte. Zu unserer Freude verlief das alles aber ziemlich glatt und wenige Tage später waren wir mit einer Karte der "Bank of New Zealand" sowie der 9-stelligen Steuernummer ausgestattet.

Ebenfalls unkompliziert war es mit anderen Backpackern in Kontakt zu kommen. Bereits im Bus auf der Fahrt vom Flughafen zum Hostel haben wir Antonia aus Stuttgart kennen gelernt, mit der wir in den kommenden Tagen viel Zeit verbracht haben. Am Freitag Abend packte uns das Feierfieber und wir wollten unbedingt das Nachtleben von Auckland kennen lernen. Nachdem wir die zum Hostel gehörige "Globe Bar" erkundigt hatten, machten wir uns auf den Weg zum am Hafen gelegenen "degree°". Weil es uns (uns heißt übrigens Chiara, Antonia, einem Dänen, Franzosen und Spanier die alle 3 bei uns im Zimmer waren) allerdings recht schnell langweilig dort wurde, sind wir in den nebenan gelegebenen "Snap Dragon" gegangen. Dort war die Musik schon um einiges besser und auch wenn wir ziemlich underdressed waren (die Mädels hatten meeega kurze Kleider und hohe Schuhe, auf denen sie noch nicht mal richtig laufen konnten, an; die Jungs hatten ihr schickstes Hemd herausgekramt - wobei "schick" in diesem Fall sehr subjektiv ist!!) haben wir es ziemlich lange dort ausgehalten. Also alle, die mal nach Auckland kommen und dort feiern gehen wollen: den "Snap Dragon" kann ich empfehlen! Man muss sich dafür übrigens nicht auch so komisch anziehen wie die Leute, die wir dort angetroffen haben. Ich bin auch in Nikes und Kaputzenpilli problemlos rein gekommen.

In den darauf folgenden Tagen haben wir uns zweimal mit Leon, einem Neuseeländer, den wir durch einen Freund von Chiara kennen, getroffen. Ziemlich praktisch war, dass er ein Auto hatte und wir so auf den "Mount Victoria", sowie den "North Head" fahren konnten um von dort aus die Skyline von Auckand zu bestaunen. "North Head" ist ein Kap vulkanischen Ursprungs am Südostende der North Auckland Peninsula. In den letzten hundert Jahren wurde es hauptsächlich für die Küstenverteidigung genutzt. Aus dieser Zeit ist ein Netzwerk alter Bunker und Tunnel erhalten, die uns natürlich auch anguckten. Außerdem sind wir durch Leon's Drängen in den Genuss von L&P gekommen. Hinter dem Kürzel versteckt sich ein ausschließlich in Neuseeland produziertes Erfischungsgetränk, das aus Zitronensaft und Mineralwasser besteht. Ist zwar ziemlich süß und eigentlich bin ich nicht unbedingt der größte Softdrink Fan, aber es war echt lecker!!

Und weil die Zeit nur so verflog und wir planen mussten wie und wohin es weitergeht, haben wir uns ein paar Mal mit unseren künftigen Reisebegleitern Nina, Weena und Fabian getroffen. Die drei haben wir ebenfalls am Freitag Abend nämlich in der besagten "Globe Bar" kennen gelernt und ziemlich bald entschlossen, gemeinsam eine Tour durch den Norden zu machen. Fabian hatte sich gerade einen 7-Sitzer gekauft in dem wir 5 gerade noch so Platz finden sollten. Der Abschied von Auckland fiel uns nicht allzu schwer, da wir von der Stadt alles andere als begeistert waren. Mal ganz davon abgesehen, dass das Wetter alles andere als berauschend war, ist es nach ein paar Tagen ziemlich langweilig in einer Großstadt rumzuhängen, wenn man eigentlich richtig was erleben will. Und deswegen freuten wir uns wahnsinnig darauf endlich frische Meerluft zu schnappen, die wunderschöne Natur zu bewundern und in ein ganz anderes Lebensgefühl einzutauchen. Mehr dazu im nächsten Beitrag.

 

P.S.: Alle die nicht wissen was das wohl für ein seltsames Wort im Titel sein soll: Aotearoa ist der maorische Name für Neuseeland