Welcome to Aotearoa

13.12.2013 17:02

Nach einem ziemlich vollgepackte Wochenende ging es am Mo, 21.10. endlich los. Zusammen mit unseren Müttern und meiner Schwester Lea fuhren Chiara und ich zum Frankfurter Flughafen und wussten gar nicht so richtig wie wir uns fühlen sollten.

Auf der einen Seite stand die totale Aufregung weil wir uns so gar nicht vorstellen konnten, dass wir in 2 Tagen auf einem anderen Kontinent, ganz weit weg von zu Hause sein würden. Zum ersten Mal das Leben komplett selber in die Hand zu nehmen und sich mit nur einem Rucksack auf den Weg ins Ungewisse zu machen ist für uns ja eine total neue Erfahrung.

Trotz der Vorfreude auf unser Abenteuer waren wir aber auch ein Stück weit geknickt. Was wir alles verpassen würden. An Weihnachten, Silvester, meinem Geburtstag und Karneval nicht zu Hause? Wie würde das wohl werden?

Viel Zeit darüber nachzudenken hatten wir aber nicht. Kaum am Flughafen angekommen ging alles nämlich ganz schnell. Eingecheckt, Abschied genommen und ab ins Flugzeug. Und dort sollten wir dann auch für die nächsten 10 Stunden bleiben. Während des Fluges haben wir gaaanz viel geredet, mehrere Filme geguckt und irgendwie versucht zu schlafen - was jedoch nicht wirklich erfolgreich war. Denn abgesehen davon, dass man überhaupt keinen Platz hatte, war es ziemlich kalt und weil ich sowieso nicht schlafen kann, wenn ich inmitten vieler Menschen sitze, hatte sich das Thema ziemlich bald erledigt.

Am Flughafen in Dubai haben wir einen neuen Versuch gestartet. Der 10 stündige Aufenthalt sollte ja zu irgendwas gut sein - dachten wir zumindest. Wegen der regelmäßigen Störung durch betende Muslime und nervige Kinder haben wir allerdings nicht viel mehr als eine Stunde geschlafen. Nach einer gefühlten Ewigkeit war es dann endlich 9.25 Uhr und wir konnten boarden. Einige Filme und Mahlzeiten (die übrigens gar nicht mal so schlecht waren) später sind wir am Mi, 23.10. endlich in Auckland angekommen!

Jetzt musste nur noch der Papierkam hinter sich gebracht werden und dann konnte unser Abenteuer endlich so richtig los gehen! Im "Base Auckland Central Backpackers" bezogen wir unser Zimmer, das wir mit 6 weiteren Reisefreudigen aus aller Welt teilten. Dass wir in Kontakt mit "Ausländer" kamen sollte aber nicht zum Alltag werden. Denn uns fiel sehr bald nach unserer Ankunft auf, dass es in unserem Hostel, sowie in Auckland generell nur so von Deutschen Backpackern wimmelt. Bevor wir uns dann endich ins Bett legen und unseren wohl verdienten Schlaf genießen konnten, stand ein kurzer Besuch der "Queen Street" (Hauptstraße) sowie eine ausgiebige Dusche auf dem Programm.

In den nächsten Tagen beschäftigten wir uns mit dem Eröffnen eines Bankkontos, dem Beantragen der Steuernummer, die man in jedem Falle braucht wenn man in Neuseeland arbeiten will, und vielen anderen Dingen die man am Anfang erledigen sollte. Zu unserer Freude verlief das alles aber ziemlich glatt und wenige Tage später waren wir mit einer Karte der "Bank of New Zealand" sowie der 9-stelligen Steuernummer ausgestattet.

Ebenfalls unkompliziert war es mit anderen Backpackern in Kontakt zu kommen. Bereits im Bus auf der Fahrt vom Flughafen zum Hostel haben wir Antonia aus Stuttgart kennen gelernt, mit der wir in den kommenden Tagen viel Zeit verbracht haben. Am Freitag Abend packte uns das Feierfieber und wir wollten unbedingt das Nachtleben von Auckland kennen lernen. Nachdem wir die zum Hostel gehörige "Globe Bar" erkundigt hatten, machten wir uns auf den Weg zum am Hafen gelegenen "degree°". Weil es uns (uns heißt übrigens Chiara, Antonia, einem Dänen, Franzosen und Spanier die alle 3 bei uns im Zimmer waren) allerdings recht schnell langweilig dort wurde, sind wir in den nebenan gelegebenen "Snap Dragon" gegangen. Dort war die Musik schon um einiges besser und auch wenn wir ziemlich underdressed waren (die Mädels hatten meeega kurze Kleider und hohe Schuhe, auf denen sie noch nicht mal richtig laufen konnten, an; die Jungs hatten ihr schickstes Hemd herausgekramt - wobei "schick" in diesem Fall sehr subjektiv ist!!) haben wir es ziemlich lange dort ausgehalten. Also alle, die mal nach Auckland kommen und dort feiern gehen wollen: den "Snap Dragon" kann ich empfehlen! Man muss sich dafür übrigens nicht auch so komisch anziehen wie die Leute, die wir dort angetroffen haben. Ich bin auch in Nikes und Kaputzenpilli problemlos rein gekommen.

In den darauf folgenden Tagen haben wir uns zweimal mit Leon, einem Neuseeländer, den wir durch einen Freund von Chiara kennen, getroffen. Ziemlich praktisch war, dass er ein Auto hatte und wir so auf den "Mount Victoria", sowie den "North Head" fahren konnten um von dort aus die Skyline von Auckand zu bestaunen. "North Head" ist ein Kap vulkanischen Ursprungs am Südostende der North Auckland Peninsula. In den letzten hundert Jahren wurde es hauptsächlich für die Küstenverteidigung genutzt. Aus dieser Zeit ist ein Netzwerk alter Bunker und Tunnel erhalten, die uns natürlich auch anguckten. Außerdem sind wir durch Leon's Drängen in den Genuss von L&P gekommen. Hinter dem Kürzel versteckt sich ein ausschließlich in Neuseeland produziertes Erfischungsgetränk, das aus Zitronensaft und Mineralwasser besteht. Ist zwar ziemlich süß und eigentlich bin ich nicht unbedingt der größte Softdrink Fan, aber es war echt lecker!!

Und weil die Zeit nur so verflog und wir planen mussten wie und wohin es weitergeht, haben wir uns ein paar Mal mit unseren künftigen Reisebegleitern Nina, Weena und Fabian getroffen. Die drei haben wir ebenfalls am Freitag Abend nämlich in der besagten "Globe Bar" kennen gelernt und ziemlich bald entschlossen, gemeinsam eine Tour durch den Norden zu machen. Fabian hatte sich gerade einen 7-Sitzer gekauft in dem wir 5 gerade noch so Platz finden sollten. Der Abschied von Auckland fiel uns nicht allzu schwer, da wir von der Stadt alles andere als begeistert waren. Mal ganz davon abgesehen, dass das Wetter alles andere als berauschend war, ist es nach ein paar Tagen ziemlich langweilig in einer Großstadt rumzuhängen, wenn man eigentlich richtig was erleben will. Und deswegen freuten wir uns wahnsinnig darauf endlich frische Meerluft zu schnappen, die wunderschöne Natur zu bewundern und in ein ganz anderes Lebensgefühl einzutauchen. Mehr dazu im nächsten Beitrag.

 

P.S.: Alle die nicht wissen was das wohl für ein seltsames Wort im Titel sein soll: Aotearoa ist der maorische Name für Neuseeland