Bis ans Ende der Welt

17.12.2013 10:01

Nachdem wir Auckland verlassen hatten, sind wir 5 hoch in den Norden gefahren. Es war schon etwas ungewohnt, plötzlich auf der anderen Seite zu fahren, und es war gut, dass wir die Erfahrung erst mal nur als Beifahrer hatten. Ab und zu waren die Wege nämlich echt nicht so gut zu befahren, und da man ständig über Hügel fuhr, musste Fabian oft das Gas durchdrücken, damit wir alle überhaupt hoch kamen. Doch die Landschaft war stets schön anzuschauen. Egal wo man hinsah, sah man entweder saftig grüne, hügelige Landschaften, oder das royalblaue Meer.

Erster Stop war in Paihia. Auf dem Weg dahin haben wir in Whangerei halt gemacht. Dort wollten wir uns einmal die Abbey Caves anschauen, sowie die Whangerei Falls. Die Höhlen mussten wir komplett alleine erkunden, da musste man mitunter durch Kuhwiesen stapfen und über zahlreiche Zäune steigen.
Allerdings sind wir letztendlich nicht in die Höhlen gestiegen da sie gar nicht mal so leicht zu besteigen zu sein schienen. Bevor wir uns also in Gefahr bringen wollten, haben wir es dann lieber gelassen und sie nur oberflächlich von Außen betrachtet. Schade, da es dort Glühwürmchen zu sehen gegeben hätte. Die Wasserfälle waren dafür sehr schön!

Das Hostel "Pickled Parrot" in Paihia war um einiges kleiner als das in Auckland aber es gab kostenloses Wifi und es war sehr niedlich und familiär. Leider sind wir dort nur zwei Tage geblieben und dann weiter zum Cape Reinga gefahren. Dort war es aber atemberaubend schön! Es heißt, dass Cape Reinga den nördlichsten Punkt Neuseelands darstellt, dabei sind das die Surville Cliffs am North Cape, die sich etwa 30 Kilometer weiter östlich befinden. Außerdem treffen am Cape Reinga der Pazifische Ozean im Osten und die Tasmansee im Westen aufeinander. Ganz am Ende des Weges steht ein Leuchturm und ein Schild das zeigt, wie weit die Städte in anderen Ländern von dem Punkt entfernt sind. Man fühlte sich tatsächlich als wär man am Ende der Welt angekommen, und gleichzeitig frei und sorglos! Danach waren wir noch kurz am 90 Mile Beach (der eigentlich 90 km lang ist), aber es war zu schlechtes Wetter um dort zu bleiben. Trotzdem war es immer wieder überwältigend wenn man an einen wunderschönen Strand kam und man die einzige Person dort war! Und das kam so gut wie ständig vor.

Auf dem Rückweg stießen wir prompt zwei Mal auf eine Schafsherde, die von einer Weide zur anderen getrieben wurde. Anfangs waren wir doch sehr überrascht, denn obwohl wir wussten, dass dies hier oft vorkommen würde, hatten wir trotzdem nicht damit gerechnet, und saßen so nur ziemlich perplex im Auto während dutzend Schafe mähend und mitunter auch sehr bockig an uns vorbei trabten.

Die nächste Nacht haben wir in Kaitaia in einem Hostel verbracht, welches auch sehr schön war und in dem Clara und ich endlich ein Doppelbett hatten - das war sooo bequem!! Bevor wir dort ankamen haben wir es uns allerdings nicht nehmen lassen können in den Waipoua Forest (Kauri Coast) zu gehen und uns den   größten noch lebenden Kauribaum in Neuseeland anzuschauen: Den Tāne Mahuta, genannt "Herr des Waldes". An dem Abend hatten wir ein Jobangebot gefunden, wo wir am darauf folgenden Morgen anriefen, nachdem wir erst mal schön am Strand waren, und es tatsächlich so warm war, dass wir uns im Bikini hinlegen konnten! Dann hatten wir tatsächlich Aussicht auf einen Kiwiblumenpflücker Job in Te Puke, weshalb wir uns beeilen mussten weiter in den Süden zu gelangen.

Wir übernachteten noch einmal in Rawene, in einer kleinen Hütte nur für uns, wo wir das erste mal unseren Schlafsack ausprobieren mussten, und man nur 5 min warmes Wasser zum Duschen benutzen durfte. In dem kleinen Ort sind wir dann noch schnell Essen gegangen, weil wir so spät angekommen waren und nichts zum Kochen dabei hatten. Leider war das Essen dann nicht wirklich ein Genuss. Das einzige "Restaurant" welches noch offen hatte (es schien generell das Einzige zu sein) wurde von Maoris betrieben, die ganz erschrocken waren als tatsächlich noch Leute zum Essen kamen, da sie schon die Küche zu machen wollten. Es schien aber sowieso eher eine Bar zu sein, da sich dort nur Betrunkene an der Theke tummelten. Wir kamen dann in einen seperaten Bereich und bestellten alle bis auf Clara einen Hot Dog. Wir erwarteten eine Wurst inzwischen von zwei Brotscheiben, bekamen dann allerdings ein undefinierbares Fleischgemisch, welches paniert war. Leider ungenießbar!

Da waren wir dann schnell weg, doch auf dem Weg zurück nach Auckland haben wir nochmal Halt gemacht, um Sandboarden zu gehen. Und das war ein riesen Spaß! $25 mussten wir bezahlen, damit wir und 4 Neuseeländer von einem Motorboot zu der Insel gefahren wurden. Dort bekamen wir die Bretter zum Surfen und einige Anweisungen. Eine anscheinend 30 Meter hohe Sanddüne, die dann doch eher niedriger schien, diente uns dann zum Sandboarden. Wir mussten uns einfach auf das Brett legen und runterrutschen! Allerdings musste immer schnell mit den Füßen gebremst werden, weil wir sonst ins Wasser gerast wären. Die Neuseeländer haben dann irgendwann ihre Badesachen ausgepackt, damit sie nicht mehr abbremsen mussten. Da haben Fabian und ich uns dann auch getraut und es hat wirklich unglaublich viel Spaß gemacht, die kurze Zeit über das Wasser zu schlittern, und ein Adrenalinkick war es auch noch!

Weiter ging es dann zurück nach Auckland, wo wir noch einmal übernachtet haben, jedoch nicht wieder im Base, sondern in einem kleineren Hostel, welches von einer Inderin betrieben wurde, und auch schon mit der Bitte die Schuhe am Eingang auszuziehen und den Gerüchen von Räucherstäbchen darauf schließen ließ. Trotzdem gefiel es uns, da wir wieder freies Wlan hatten, und auch wieder ein großes Bett, sowie einen unterhaltsamen Engänder in unserem Zimmer. Tags darauf war dann nur noch Te Puke das Ziel, auf welches dann im nächsten Bericht eingegangen wird.