Heeeeeey, ab in den Sueden

01.02.2014 20:24

...der Sonne hinterher!

Nachdem wir uns am Freitag,10.1.14 von Wellington verabschiedeten und die "Interislander" betraten, kamen wir der Suedinsel immer naeher. Von der drei stuendigen Fahrt haben wir zwar nicht so viel mitbekommen, da wir ziemlich bald nach unserer Abfahrt vom Deck geholt wurden, und da die Faehre total gewackelt hat und uns ziemlich schlecht wurde, zogen wir es vor zu schlafen. Mit einiger Verspaetung kamen wir dann um kurz vor Mitternacht in Picton an. Von dort aus beeilten wir uns schnell in die "Sequioa Lodge" zu kommen. Als die beiden Schwaben, die in unserem Zimmer waren, dann endlich aufhoerten uns voll zu quatschen, konnten wir endlich schlafen. In einem richtigen Bett!!! Das hatten wir ja schon seit 2 Wochen nicht mehr und es war wirklich totaaaaaaaaaaaaaaaaaaaal bequem. Da wir nur eine Nacht gebucht hatten, ging es am naechsten Morgen nach einem leckeren Fruehstueck mit gekuehlter Milch (auf die wir ja ebenso lange verzichten mussten) auf Entdeckungstour. Nach einer kurzen Besichtigung einer Kirche, gingen wir auf den Tipp von den Schwaben hin zum Hafen, der echt super schoen war! Strahlend blauer Himmel, hell blaues Wasser, in dem wir dann auch so ziemlich sofort die uns versprochenen Rochen und Seesterne sahen. 

Da wir noch gar keinen richtigen Plan hatten, wie es nach Nelson, wo wir am Nachmittag hin fahren wollten, mit uns weiter gehen sollte, setzten wir uns mit einem riiiesen Stapel Flyer, die ich bei jeder Moeglichkeit einpacke, sowie dem Lonely Planet und dem BBH Guide auf den Rasen. Letzterer ist uebrigens ein Heft mit allen BBH Hostels in Neuseeland, als Mitglied spart man $3 pro Nacht, ausserdem bekommt man bei einigen Aktivitaeten Rabatte und hat eine Telefonkarte, mit der man guenstig ins Ausland telefonieren kann. Auch wenn wir Spezialisten natuerlich erst nachdem wir unsere Faehre gebucht hatten gesehen haben, dass wir auch darauf Rabatt bekommen und wir die Telefonkarte noch nicht benutzt haben, hat sich die Mitgliedschaft, fuer die man einmalig $45 bezahlen muss, bei uns trotzdem ausgezahlt. In allen Hostels, abgesehen vom "Hairy Berry" in Te Puke, was ja wirklich ein Grauen war!!, waren wir ausschliesslich in BBH Hostels und haben nur gute Erfahrungen gemacht. Es war sauber, geraeumig und total nett. Also jedem, der von Hostel zu Hostel zieht und keine Lust auf ein boeses Erwachen hat, kann ich die BBH Mitgliedschaft nur ans Herz legen.

Genug dazu, zurueck zu unserer Planung Session, die von lautem Geschrei unterbrochen wurde. Den Stimmen folgend guckten wir zum Hafen, wo kurz zuvor ein kleines Schiff vom Delphin Schwimmen angekommen war. Und wir mussten nicht lange dort hin gucken bis wir Kim unter der groelenden Menge erkannten. Das hatten wir ja wirklich nicht erwartet! Auch wenn sie ja nur ein paar Stunden vor uns abgefahren war, hatten wir nicht damit gerechnet sie so schnell wieder zu sehen. Nicht, dass uns das gestoert hat, aber es war einfach mal wieder typisch Neuseeland bekannte Gesichter an Orten anzutreffen, an denen man es nicht erwartet haette. Nachdem sie uns ihre Plaene berichtete (sie wollte am naechsten morgen zu Anna, einem Maedchen das wir in der Stables Lodge kennen gelernt haben, nach Kaikoura fahren und mit ihr dann erst mal weiter reisen) verschoben wir unsere Planung auf spaeter und zeigten ihr die "Sequioa Lodge", die sie unbedingt sehen wollte, weil wir so davon geschwaermt hatten. Dort angekommen quatschten wir noch ein bisschen ueber Dies und Das, brachten sie in ihr Hostel und machten uns nach Nelson auf. Auf dringlichste Empfehlungen von Freunden von Chiara, die letztes Jahr in Neuseeland waren, hatten wir zwei Naechte im "Paradiso" gebucht. Ausgestattet mit Whirpool, Sauna, Pool, Volleyball-Feld und Tischtennisplatten punktete das Hostel ausserdem mit freiem Wlan (was bedauernswerter Weise allerdings nicht ganz so gut lief) und ein Magnet fuer viele Backpacker. Wie wir spaeter erfuhren ist das "Paradiso" als deutsches Party Hostel bekannt, was wir schon sehr bald nach unserer Ankunft bestaetigt sahen..denn es war Samstag!

Doch bevor es mit der Feierei los gehen sollte, hatte erst einmal etwas ganz anderes Prioritaet: WASCHEN! Das konnten wir ja auch seit 2 Wochen nicht mehr machen. Leider hing dieses Mal allerdings ein boeser Schatten ueber uns. Auch wenn die Waschmaschinen in den Hostels hier echt idiotensicher sind (man muss lediglich Waschpulver einschmeissen, die Bunt- oder Weisseinstellung waehlen, das Geld in die vorhergesehenen Schlitze stecken und die Groesse der Ladung auswaehlen und schon geht die 40-minuetige Maschine los - was allderings nicht heisst, dass alles danach sauber ist), haben wir es geschafft die Maschine zum Missgunsten unserer Waesche nicht funktionsgemaess einzustellen. Beim Oeffnen des Deckels sahen wir naemlich anstatt der sauberen Waesche ganz viel Wasser, in dem unsere klitschnassen und nicht wirklich sauberen Klamotten schwammen. Nachdem wir unsere Sachen ausgerauemt, wie verrueckt ausgewrungen und aufgehangen hatten, gingen wir zur Rezeption und sagten, dass etwas mit der Waschmaschine nicht in Ordnung sei. Unsere anfaengliche Annahme, dass unsere Klamotten womoeglich etwas verstopft hatten, sodass das Wasser nicht abfliessen konnte, hatte sich naemlich leider nicht bestaetigt. Doch zum Glueck schien die Rezeptionistin unser kleiner Fauxpas wenig zu stoeren und stellte die Maschine noch einmal an; ob das Wasser danach weg war, weiss ich allerdings nicht. Kurz darauf war dann auch unsere zweite Maschine fertig - in 2 Wochen sammelt sich ja so einiges an. Waehrend ich mit dem Abwaschen beschaeftigt war, stellte Chiara, weil auf der Waescheleine mittlerweile kein Platz mehr war den Trockner an. Zumindest versuchte sie es. Denn kurz darauf kam sie ganz erschrocken zu mir und sagte sie haette den Trockner kaputt gemacht, der ginge naemlich nicht an. Also guckte ich mir ihn an und nachdem ich so ziemlich alles, was mir eingefallen ist, versucht hatte, ging ich zur Rezeption und fragte was mit dem Trockner falsch sei. Dort erfuhr ich dann was ich eigentlich schon wusste, weil es ueberall in der Waschecke geschrieben stand. Naemlich, dass Waschmaschine und Trockner nach 21.00 Uhr nicht mehr benutzt werden sollten. Kurz zuvor hatten wir uns sogar noch ueber diese Anweisung unterhalten und geaergert..aber gut, passiert. Die nassen Sachen versuchten wir irgendwie in unserem sowieso schon total ueberfuellten Zimmer aufzuhaengen und Geld, was immer noch im Trockner war, bekamen wir am naechsten Morgen wieder und so war alles halb so schlimm.

Mittlerweile war uebrigens schon Benni, den wir in der "Stables Lodge" kennen gelernt hatten und der ebenfalls in Nelson war, vorbei gekommen.. Zusammen mit ihm, Jonathan (aus Koeln) und einem anderen von dem ich weder den Namen erinnere, noch weiss woher er kam, sassen wir nach dem ganzen Heckmeck gemuetlich zusammen und genossen den Wein, den Benni uns mitgebracht hatte. Spaeter gesellte sich dann auch noch Lena, eine Freundin von Benni, die ebenfalls aus Koenigswinter (oder zumindest in der Naehe davon) kommt, zu uns. Alle waren super nett und wir hatten einen echt lustigen Abend! Fuer einige von uns sollte er allerdings noch nicht zu Ende sein, denn wir wollten noch feiern gehen. Weil Chiara und Lena nicht in Feierstimmung waren (womit sie letztendlich auch gut gefahren sind) zog ich mit den Jungs alleine los. Obwohl ich mir wirklich nicht viel von dem Abend versprochen habe, war ich bei Ankunft im Club ziemlich enttaeuscht. Super schlechte Musik, fast nur komische Menschen und eine ganz und gar nicht schoene Location. Also absolut keinen Besuch wert! Doch auch ein nebenan gelegener Club hatte nicht viel mehr zu bieten. Als Jonathan, der Typ, dessen Namen ich nicht mehr weiss und ich rein kamen, hoerten wir genau die selben Lieder wie zuvor. Zu allem Ueberfluss war der Altersdurchschnitt hier auch ziemlich hoch, weswegen wir sehr bald die Biege machten und das Hostel aufsuchten. Dort ging ich dann auch direkt schlafen, da ich am naechsten Morgen frueh zum skypen verabredet war.

Als ich am naechsten morgen zum Auto ging um meine Kopfhoerer zu holen, ahnte ich nichts Boeses. Doch schon von weitem sah ich, dass irgendwas nicht ganz stimmte. Je naeher ich kam sah ich was es war: direkt an unserer Stossstange klebte naemlich ein anderes Auto! Dazwischen hat wirklich kein Millimeter mehr gepasst!!!  Weil es allerdings Zeit fuer mich wurde zu skypen, machte ich nur schnell ein paar Fotos, holte meine Kopfhoerer, die gluecklicherweise nicht im Kofferraum waren, denn an den haette man gar nicht gekonnt und skypte. Chiara, der ich von diesem erschreckenden Anblick erzaehlt hatte, war zwischenzeitlich zum Auto gegangen um sich selber davon einen Ueberblick zu machen. Doch als sie da war, war das naehebeduerftige Auto schon weg. Zum Glueck konnten wir keine Schrammen, Kratzter oder aehnliches entdecken und  da sich der Kofferraum auch einwandfrei oeffnen und schliessen liess, sahen wir davon ab die Polizei zu verstaendigen. 

Den Rest des Sonntags verbrachten wir bei super Wetter im Hostel. Der Montag verlief nicht anders, wobei wir am Mittag Gesellschaft von Konrad, Paul und Timo bekamen, die mittlerweile auch im Sueden angekommen waren. Bis Chiara und ich uns in die "Pizza Bar" aufmachten, verbrachten wir einige Stunden quatschend zusammen. Chiara's Vater hatte uns fuer den Abend naemlich netterweise zum Essen eingeladen hatte. Da wir wussten, dass Sophia und Kathi, zwei Maedels die wir ebenfalls in der "Stables Lodge" kennen gelernt haben, in dem besagtebn Restaurant arbeiteten und wir unbedingt wissen wollten, wie sie sich anstellten, entschieden wir uns dort hinzugehen. Bereits im Hostel hatten wir uns schon die Speisekarte angeguckt und mussten so nicht mehr lange ueberlegen was wir essen wollten. Meine Wahl war jedoch ein kleiner Fehler, wie sich kurz darauf heraus stellte...damit wir die "Pizza Bar" aber nicht mit einem ganz schlechten Ausdruck in Erinnerung behielten, legte uns Kathi die "Chocolate Pizza" ans Herz. Und auch wenn wir uns nicht so ganz sicher waren, ob ein salziger Boden mit Schokoladen-, Bananen- und Kokosstreuselbelag gut schmecken wuerde, nahmen wir ihre Empfehlung an und bereuten es keineswegs! Mehr als pappsatt kehrten wir dann ins Hostel zurueck, wo die Bonner Gruppe uns schon erwartetete. Im "TV Van" verbrachten wir mal wieder einen super netten Abend!

Fuer Dienstag nahmen wir uns zur Abwechslung mal wieder ein paar touristische Sachen vor. Denn auch wenn rumhaengen manchmal ganz nett ist, reicht es doch irgendwann. Doch bevor wir unser Programm abklapperten statteten wir der "i-Site" einen Besuch ab. Am Mittwoch wollten wir naemlich mit den drei Jungs in den "Abel Tasman Nationalpark" aufbrechen. Da man dort nicht nur super wandern, sondern auch sehr gut Kayak fahren kann, wollten wir beides kombinieren. Dafuer gab es von mehreren Veranstaltern verschiedene Angebote und diese zu vergleichen ist ganz schoen zeitaufwendig. Dann war es doch einfacher mit einem "Fachmann" zu sprechen. Nachdem wir also ganz genau erklaert hatten, was wir uns vorstellten, hatten wir folgendes gebucht: Eine ganztaegige "Freedom Kayak Tour", was beduetet, dass wir mit Kayaks und dem entsprechenden Zubehoer ausgestattet wurden und bis zu einer bestimmten Zeit mit dem Kayak unterwegs sein duerfen. Die Nacht sollten wir in unseren Zelten am "Anchorage Bay" verbringen. Der naechste Tag wurde dann mit einer 4-stuendigen Wanderung zur "Bark Bay" ausgefuellt, von dort wir mit einem Wassertaxi wieder zureuck zu dem Ausgangspunkt Marahau gebracht. Nachdem das dann also alles in trockenen Tuechern war, machten wir uns zu unserem ersten Ziel, der "Christ Church Cathedral" auf. Bereits 1842 errichtete der erste Bischof von Neuseeland ein Zelt, in dem Gottesdienste abgehalten wurden. 1857 wurde an dieser Stelle dann die erste Kirche gebaut, die 1887 duch eine Holzkirche ersetzte wurde. Auf Grund eines Erdbebens im Jahr 1920, musste das Mittelschiff wieder errichtet werden, die Fertigstellung der uebrigen Teile (aus Stahlbeton) erfolgte 1960.

Nachdem wir bei dem Gang durch ein Labyrinth ein wenig "meditiert" und auf dem Gebetsboard ein paar Zeilen hinterlassen hatten, genossen wir in dem der Kathedrale anschliessenden Park das Wetter. Kurz darauf steuerten wir den "Herr der Ringe" an. Hinter diesem Namen versteckt sich der Juwelier Jens Hansen, der den Ring in Peter Jackson's allbekanntem "Herr der Ringe" angefertigt hat. Abgesehen von einem Schild an der Tuer, welches einiges davon erzaehlte, gab es allerdins nicht viel spannendes zu sehen, der Schmuck, der in den Vitrinen dargestellt wurde, hat uns naemlich ehrlich gesagt absolut gar nicht gefallen.

Danach sind wir zum "Botanical Reserve" gelaufen, wo am 14 Mai 1870 Neuseelands erstes Rugby Spiel statt fand. Von dort aus sind wir dann hoch zum "Centre of New Zealand" gelaufen wo wir einen echt tollen Ausblick auf Nelson und die "Tasman Bay" genossen. Mittlerweile war es schon relativ spaet geworden und wir kehrten zurueck zum Hostel. Wieder einmal verbrachten wir den Abend mit den Jungs, wobei sich dieses mal eine ziemlich bunte Gruppe um uns mischte. Krista, die ja bekanntlich nicht so der Fan von den Deutschen im Hostel ist (eine Lettin aus unserem Zimmer, die sich ueber die Mengen von Deutschen beschwerte), war mit einer Jungs Gruppe bestehend aus einem Amerikaner, einem Deutschen, der allerdings nur Englisch redete (nehmt jetzt aber nicht an dass sein Englisch gut ist!!!), und anderen Leuten verschiedenster Nationalitaeten. Ganz so lange konnten wir allerdings nicht zusammen sitzen, denn bald hiess es fuer uns schon Schlafenszeit. Am Mittwoch morgen mussten wir ja schon um 9.00 Uhr in Marahau bei dem Kayak Verleih sein. Erst sah es zwar nicht so aus als wuerden wir es puenktlich schaffen, weil die Jungs am Vortag wohl doch nicht so viel vorbereitet hatten, aber wir haben es doch noch irgendwie geschafft. 

Nach einer kurzen Einfuehrung von einem Rastalocken Typ ging es dann endlich los. Timo hatte das Glueck in einem Einzel Kayak zu fahren, Chiara sass mit Paul zusammen und ich teilte mir mit Konrad ein Kayak. Erst einmal ging es fuer alle gleichzeitig ins Wasser. Dort sollten wir uns erst einmal an die Tatsache gewoehnen, dass wir in einem Kayak sassen und probierten uns an den Basics. Nachem das laut dem Typ gut geklappt hat, machten wir uns auf. Zu zweit, zu dritt oder eben - wie wir - zu fuenft. In einer so grossen Gruppe zusammen zu bleiben ist gar nicht so einfach, denn es gibt immer Leute, die schneller bzw. langsamer als andere sind. Und letzteres traf in diesem Fall wohl auf Konrad und mich zu. Aus mir voellig unerklaerlichen Gruenden waren wir zwei naemlich schon wenige Minuten nach unserer Abfahrt ganz weit hinten - wobei ich ehrlich gesagt nicht glaube, dass es an mir lag ;-). Timo, der das (verstaendlicherweise) ziemlich lustig fand, dies aber vielleicht nicht ganz so stark zum Ausdruck haette bringen sollen, ist naemlich vor lauter Lachen ins Wasser gefallen. Seine ziemlich komisch aussehenden Versuche wieder ins Kayak zu kommen, sind allerdings gescheitert und erst als der Rastatyp angepaddelt kam (ich verstehe immer noch nicht wie schnell er das gemacht hat, er war ja laengst wieder an Land), war Timo zurueck im Boot. Die naechsten 6 Stunden verbrachten wir dann im Kayak bzw. an super schoenen Straenden. Den ersten Stopp legten wir ziemlich bald nach unserer Abfahrt ein, da Timo's Kayak auf Grund seines kleinen Unfalls voller Wasser war. Nachdem wir dieses dann so gut wie moeglich ausgeschoepft hatten und ein bisschen in der wirklich total schoenen Natur entspannten, ging das Abenteuer weiter, und ein Abenteuer wurde es wirklich, wobei ich zugeben muss, dass wir uns ab und und zu auch einfach nur haben treiben lassen.Trotzdem: Je weiter wir fuhren, desto schwieriger wurde es das Kayak zu steuern und fort zu bewegen. Die Wellen wurden groesser, der Wind staerker und unsere Kraefte dementsprechend geringer. Doch es half alles nichts, wir mussten weiter paddeln, da unsere Kayaks um 16.00 Uhr am "Anchorage Bay" abgeholt werden sollten. Somit war uns eine weitere Pause nicht gegoennt. Als wir gegen 15.00 Uhr an der "Watering Cove" ankamen, wo wir total gerne geblieben waeren, weil es dort sooo schoen war und wir wenig Lust hatten uns wieder in die tosende See zu stuerzen, entschieden wir uns nach einer kurzen Abstimmung doch weiter zu fahren. Eigentlich dachten wir, dass es gar nicht mehr sooo weit und das Wetter mittlerweile auch besser sein wuerde, doch da hatten wir uns um Laengen verschaetzt. Die Wellen kamen mir jetzt sogar noch hoeher vor und irgendwann war ich trotz meines "Skirts" klitschnass. Unser Tempo hatte sich uebrigens auch nicht deutlich verbessert, Timo war so weit vorne, dass wir ihn schon gar nicht mehr sahen, Chiara und Paul waren zwar noch in Sichtweite, trotzdem aber ein gutes Stueck vor uns. Ich weiss ja wirklich nicht was da falsch gelaufen ist, und ich will auch nicht Konrad dafuer verantworltich machen, aber wir kamen einfach nicht voran. Nach einem kurzen Missgeschick kamen wir alle dann allerdings doch puenktlich um kurz vor 16.00 Uhr an. Um das noch kurz zu erlauetern: auf dem letzten Metern ragten ziemlich viele Felsen aus dem Wasser. Einige waren ganz gut zu sehen, andere lagen aber unter der Wasseroberflaeche, sodass man sie nicht ganz genau orten konnte. Nach einem total Heckmeck von Rechts- und Linksgelenke um ein Kentern zu vermeiden ist uns - natuerlich nur Konrad und mir - genau das allerdings passiert. Unsere Versuche, vom Felsen wieder runter zu kommen, endeteten damit, dass wir nun auch noch gegen einen anderen Felsen fuhren, sodass wir fest steckten. Irgendwann haben wir uns dann aber zum Glueck doch befreien koennen. Nachdem die Kayaks abgeholt worden waren, machten wir uns zu dem nahe geliegenen Campingplatz auf. Dort bauten wir direkt unsere Zelte auf und verbrachten den Abend draussen. Was wir vielleicht lieber nicht haetten machen sollen, denn die Nacht war von Schlafunterbrechungen wegen exzessiven Kratzens gepraegt.

Am naechsten morgen krochen Chiara und ich total fertig aus dem Zelt: das war mit Abstand die ALLER SCHLIMMSTE Nacht!!! Abgesehen von den plagenden Mueckenstichen, hatte es ein wenig geregnet, sodass unser Zelt nass war (unsere wunderbare Plane, die wir extra fuer einen solchen Fall gekauft hatten, lag natuerlich noch im Auto, weil wir nicht zu viel Gepaeck mitnehmen wollten). Nach ein paar Dehnungsuebungen ging es meinem total verspanntem Ruecken wenigstens ein bisschen besser (an dieser Stelle moechte ich noch einmal betonen, dass wir keine Isomatte o.Ae. haben und quasi "auf dem Boden" schlafen - der Zeltboden ist ja ein Hauch von nichts!). Kurz darauf machten wir uns auf die 4 stuendige Wanderung zur "Bark Bay" auf. Das erste Stueck ging fast nur in der Sonne bergauf, doch zum Gueck sollte sich das bald aendern. Auch dieses Mal sahen wir die Zeit schwinden und waren ein wenig im Zeitdruck (zumindest Chiara und ich, die Jungs sind in dieser Beziehung ziemlich gelassen), denn unser Wassertaxi war fuer 16.00 Uhr angesetzt. Also gingen wir im schnellen Fussmarsch durch den wunderschoenen Park, in dem man immer wieder Ausblick auf das Meer und mega schoene Straende hatte. Als wir dann an einem kleinen Fluss ankamen, entschieden wir uns die Uhrzeit im Hinterkopf habend, diesen zu ueberqueren anstatt den laengeren Weg ueber die Bruecke zu nehmen. Ich, voller Vorfreude auf die Erfrischung, ging natuerlich als erste ins Wasser, wo ich ein paar Sekunden spaeter dann auch drinnen LAG. Geplant war da zwar nicht, aber weil der Boden so uneben war und die Steine unter meinen Fuessen total weh taten, habe ich das Gleichgewicht verloren und bin mitsamt Rucksack, Kuehltasche, Schlafsack etc. ins den Fluss gefallen. Zum Glueck war Timo mittlerweile auch da und half mir hoch. Paul und Konrad bevorzugten nach diesem Vorfall die Bruecke, die Chiara schoen laengst ueberquert hatte und am Ende des Flusses auf uns wartete. Mein Aufschrei hatte ihre Zweifel daran, denn Fluss der Bruecke vorzuziehen bestaetigt. Kurz darauf machten wir einen weiteren Stopp an einem super schoenen Fleckchen. Irgendwo im nirgendwo gab es eine kleine Wasserstelle, wo man super baden und sich ausruhen konnte; genannt "Cleopatras Pool". Die Felsen bildeten mit der Wasserstroemung eine Art Rutsche, die Timo und Paul mit sichtlichem Spass ausprobierten. Eine Inderin, die den beiden schon die ganze Zeit zugeguckt hatte, traute sich dann auch irgendwann und rutschte mit einem lauten Aufschrei der Freude los. Diesen hatte ihr Freund wohl nicht als einen solchen verstanden, denn er dachte sie haette sich verletzt und rief ihr die ganze Zeit zu "What happened?? Did you hurt? Are you alright?". Weil Chiara und ich uns immer noch Sorgen machte, dass wir es nicht rechtzeitig schaffen wuerden, trommelten wir die drei Jungs zusammen und stapften weiter. Und auch dieses Mal kamen wir ziemlich knapp vor der Zeit an. Mit dem Wassertaxi ging es dann also zurueck nach Marahau, von dort aus fuhren wir dann mit unseren Autos nach Motueka.

Chiara und ich wollten nach den zwei Tagen in der "Wildnis" unbedingt in ein Hostel, um unsere Sachen zu waschen, zu duschen und wieder etwas richtiges zu essen (es gab natuerlich wieder einmal nur Toast und Moehren in den lezteten zwei Tagen). Die Jungs entschieden sich fuer die Portemonnaie freundliche Alternative und schliefen im Auto. Im "Laughing Kiwi" angekommen, genossen wir dann eine ausgiebige Dusche und verbrachten den Abend gemuetlich vor dem Fernseher. Am naechsten Morgen machten wir uns zu einer am Hafen gelegenen Fisch- und Muschelfabrik auf, die, wie wir gehoert hatten, immer wieder Leute suchten. Und da wir uns mittlerweile dazu entschlossen hatten, vor unserer Abfahrt doch noch einmal zu arbeiten fuellten wir die "Application Form", die wir in die Hand gedrueckt bekamen aus. Jetzt hiess es bis Anfang der naechsten Woche zu warten, denn dann sollte uns mitgeteilt werden, ob wir die Stelle bekamen oder nicht. Da wir bis dahin allerdings nicht in Motueka bleiben wollten, wo es zwar schoen war, es allerdings nicht ganz so viel zu unternehmen gibt, steuerten wir mit den Jungs am naechsten Morgen den "Nelson Lakes Nationalpark" an.