Sommer, Sonne, FESTIVAL TIME

14.01.2014 06:33

Here we are again! Nach einer etwas laengeren Pause melden wir uns mit neuen Erlebnissen zurueck. Zu meiner Verteidigung muss ich allerdings sagen, dass der Beitrag eigentlich schon viel fruher fertig war. Doch aus einem mir immer noch unbekannten Grund wurde der komplette Beitrag geloescht, sodass ich jetzt wieder von ganz vorne anfangen muss. Und dann auch noch in einem ueberklimatisierten Internet Cafe mit neuseelaendischer Tatstaur(bis jetzt ist uns namelich noch niemand sympathisches ueber den Weg gelaufen, von dem wir haetten den Laptob ausleihen koennen). Also bitte verzeiht mir die fehlenden "ue's", "oe's" und scharfen "S's".

Jetzt aber zum Wesentlichen: nach einem etwas traurigen Abschied von der "Stables", unserem kleinen "zu Hause", der uns eigentlich gar nicht mal so schwer gefallen ist, weil wir Kim, Nino, Maxi, Vincent und Andi ja noch ein paar Tage sehen wuerden, machten wir uns am Samstag, 28.12. in Richtung Martinborugh auf. Dort sollte naemlich am Montag, 30.12. das zwei taegige"LADEDA Festival" beginnen. Die Zeit bis dahin mussten wir allerdings noch tot schlagen und das wollten wir am liebsten in der freien Natur (wir sind ja schliessliche nicht ganz ohne Grund nach Neuseeland gekommen) machen. Da wir auf dem Festival auch irgendwann mal schlafen wollten, hatten wir uns im "Warehouse" das ganz simple $16 Zelt gekauft. Weil uns kurz vorher aber aufgefallen ist, dass unser wenig luxurioeses Zelt wohl kaum wasserdicht sein wuerde, haben wir uns ausserdem mit einer Plane eingedeckt. Darueber hinaus hatten wir uns Teller, Becher, Schuesseln, Besteck und jede Menge Toilettenpapier zugelegt und waren mit allem Wichtigen versorgt.

Natuerlich wollten wir unsere neuen Errungenschaften auch direkt ausprobieren, doch das Wetter machte uns leider einen fetten Strich durch die Rechnung. Als wir am Nachmittag auf dem "Kumeti Campingplatz" bei Dannevirke ankamen, regnete es naemlich in Stroemen und es sah nicht so aus, als koennten wir die Nacht draussen verbringen. Wie gut, dass wir unser Auto haben wobei es zu viert (Nino und Kim waren mitsamt Gepaeck auch an Bord) ganz schoen kuschelig ist!! Maxi, Vincent und Andi hatten es allerdings nicht besser getroffen denn Andi, dem kurz zuvor eingefallen war, dass ein Backpack als BACKPACKER ja doch gewisse Vorteile mit sich bringt, hatte sich am "Boxing Day" (26.12.) einen Rucksack zugelegt und so war das andere Auto auch mehr als voll (sein Koffer, den er von zu Hause mitgebracht hatte, nahm schliesslich auch ganz gut Platz in Anspruch).

Zurueck zu dem Campingplatz, zu dem ich an dieser Stelle noch ein paar Worte los zu werden habe. Auch wenn unsere Erwartungen alles andere als hoch waren, ueberkam uns im ersten Moment unserer Ankunft doch ein kleiner Schock. Abgesehen von einem Plumsklo war naemlich weit und breit nichts vorzufinden. Kein Waschbecken, keine Dusche, rein gar nichts ausser ganz viel gruen, drei anderen Autos sowie einem riesen Truck aehnlichen Wohnmobil das so aussah, als wuerde es nicht nur fuer ein paar Naechte, sondern immer dort stehen. Prompt in dem Moment unserer Ankunft kam aus dem besagten Haus auf vier Raedern ein scheinbar ein wenig angesaueselter Neuseelaender und hiess uns willkommen. Wir brauchten erst ein mal eine Zeit um zu begreifen, dass der Typ, der mittlerwile mit einem Wasser Eimer aus dem Plumsklo kam und und ganz stolz verkuendete, dass er so eben "geputzt" hatte (ich betone: mit WASSER, mehr nicht), den Campingplatz huetet. Und auch wenn der Typ ein wenig komisch war, fanden wir ihn wegen seiner neuseelaendischen Hilfsbereitschaft und Laessigkeit sofort sympathisch. Kurze Zeit spaeter kamen die drei anderen Jungs an und so waren wir alle wieder vereint. Das konnten wir nur leider nicht so richtig zelebrieren weil es immer noch wie aus Tonnen regnete und wir uns nicht aus unseren Autos trauten.

Fuer einen kurzen Moment beruhigte es sich dann aber zum Glueck doch, so dass wir unser luxurioeses Abendessen im Form von ungetoatstem Tost mit Kaese fur mich und "Hazelnut Spread" (guenstige Nutella Alternatine) fuer Chiara an der frischen Luft zu uns nehmen konnten. Ziemlich bald fing es dann auch schon an zu daemmern und wir machten uns zum Waschen zu dem nahe gelegenen Bach auf.

Am naechsten Morgen wachten wir nach einer eher unbequemen Nacht relativ frueh auf. Wobei ich sagen muss, dass ich es mir weitaus schlimmer vorgestellt hatte zu viert im Auto zu schlafen. Auch wenn wir uns alle irgendwie die ganze Zeit im Weg waren, haben wir die Nacht ganz gut ueberlebt! Wobei - Chiara schien nicht ganz so tief wie ich geschlafen zu haben, denn sie wurde mitten in der Nacht von mysterioesen Geraueschen wach. Ihr schien, als veranstalte eine Robbe direkt an ihrem Ohr ein kleines Konzert. Dabei war das nur Nino! Von Kim, die 2 Monate mit Nino unterwegs war, hatte uns bereits mehrmals von seinen Lauten erzaehlt. Aber live dabei waren wir noch nie - was laut Chiara's Erzaehlungen aber auch nicht erstrebeswert ist!! Ein kurzes Fruehstueck spaeter ging es dann auch schon weiter zu unserem naechsten Ziel: dem Cape Palliser, welches sich am suedlichen Ende der Nordinsel befindet. Dort erwarteten uns gaaanz viele Seerobben, denen man zwar nicht zu nah kommen sollte, weil sie einen sonst angreifen, aber von denen wir trotzdem viele Fotos schiessen konnten. Da sich das Wetter aber immer noch nicht beruhigt hatte, fanden wir es wenig spannend weiter im Regen unterwegs zu sein weswegen wir unseren Schlafplatz fuer die Nacht, den Campingplatz in Ngawi ansteuerten. Dort fanden wir ebenso wenig wie voher eine Dusche vor, aber immerhin gab es eine richtige Toilette und ein Waschbecken was fuer uns in dem Moment schon Luxus war! Die Nacht verbrachten wir wieder im Auto, da das Wetter wirklich unberechenbar war und wir wenig Lust hatten unser neues Zelt auf total nassem und durchweichtem Boden einzuweihen.

Da wir am naechsten morgen allerdings ziemlich frueh los wollten, weil das Festival Gelaende bereits um 9.00 Uhr aufmachte, ging auch diese Nacht ziemlich schnell vorbei. Ein kurzer Stopp bei "Four Square" (kleiner, teurer Supermarkt, vor allem in kleinen Staedtchen vorzufinden) und wir standen mit vielen anderen feierwuetigen Neuseelaendern in der Schlange. Nachdem wir unser Auto geparkt und ausgeladen hatten, ging es endlich auf das Gelaende wo uns eine lang ersehnte Dusche bevor stand!! Wir konnten es kaum erwarten uns ENDLICH richtig waschen zu koennen, doch unsere Euphorie wurde beim Anblick der Dusche (wenn man das ueberhapt so kennen kann) ziemlich schnell getruebt. Denn diese "Dusche" spuckte nur eiskaltes (und wenn ich das sage meine ich EISkalt) Wasser aus. Zu allem Ueberfluss gab es auch keine richtigen Kabinen, die Duschkoepfe standen unmittelbar nebeneinander und die Trennwand zu den Maenner Duschen war so gut wie durchsichtig. Also blieb uns nichts anders uebrig als die Zaehne zusammenbeissend im Bikini zu duschen. Nachdem diese Huerde dann ueberwunden war, galt es einer neuen Schwierigkeit.

Auf dem Festival Gelaende herrschte naemlich striktes Alkohol Verbot und unser Zeug war noch im Auto. Gluecklicherweise gesellte sich aber eine Gruppe Neuseelaender (nur Jungs), die original aus einem der "Der Herr der Ringe" oder "Der Hobbit" Film entspringen haetten koennen, zu uns. Trotz ihres zum Teil wirklich..aehm ja, aussergewoehnlichen Aussehens waren sie super nett und erklaerten sich dazu bereit unseren Alkohol ueber den Zaun zu schmuggeln - was auch ohne Schwierigkeiten funktioniert hat. Abgesehen von dieser Gruppe haben wie ausserdem vier Paerchen aus Auckland kennen gelernt, die super spendabel waren und uns sowohl mit Essen als auch mit Trinken umsorgt haben. Zwei Ami's und ein paar weitere Neuseelaender (die uebrigens ganz normal aussahen!!) schlossen sich uns ebenso an wodurch wir eine ziemlich unterhaltsame Zeit hatten! Sobald die Musik los ging, stuermten Chiara, Kim und ich zur Buehne und tanzten bis in die fruehen Morgenstunden. Mit kurzer Unterbrechung von einem ca. 30 minuetigen Regenschauer, der echt super erfrischend war, war das Wetter obermegasuperhammer - und dementsprechend auch unsere Laune.

Nach vielen anderen richtig guten Kuenstlern kam um kurz nach Mitternacht dann unser Highlight: FLUME!!! Wir waren sowas von geflasht von der Musik und wollten gar nicht mehr aufhoeren zu tanzen. Irgendwann wurde es dann aber Zeit und wir machten uns zum Zelt auf. Weil es mittlerweile enorm runter gekuehlt war, zog ich mir so ziemlich alles warme an, das ich mit hatte. Fehler, wie sich am naechsten Morgen heraus stellte. Irgendwann wurde ich naemlich von einer unertraeglichen Hitze geweckt und entledigte mich erst mal der Haelfte meiner Klamotten - was es jedoch nicht unbedingt besser werden liess. Es war einfach sooo heiss!!! Weil es Kim und Chiara nicht anders als mir ging, machten wir uns auf so schnell wie moeglich aus dem Zelt an die frische Luft. Draussen knallte die Sonne zwar auch nicht zu knapp, aber es war um einiges ertaeglicher als im Zelt. Wir mussten nicht lange warten bis es mit der Musik weiter ging und wir verbrachten erneut viiiele Stunden tanzend. Unsere Hobbit, Ork und Troll Freunde vom Vortag liessen auch nicht lange auf sich warten und kamen wieder zu uns. Ganz bald war es dann auch Mitternacht und die Feuerwerkskoerper flogen in die Luft um das neue Jahr einzuleiten. 2014 -  und wir waren die ersten, die das erlebten! Eigentlich hatten wir erwaretet, dass es danach so weiter gehen wuerde wie zuvor, aber um kurz nach 0.00 Uhr hatten wir das Gefuehl alleine zu sein. Trotdzdem war die Musik aber noch richtig gut und wir nahmen den neuen Platz in Anspruch.

Am naechsten Morgen erwachte ich genau wie am Tag zuvor schweissgebadet - und woran lag's? Ich hatte natuerlich NICHT aus meinem Fehler gelernt und mich erneut bis oben hin eingepackt. Jetzt hatte die EISkalte Dusche aber wenigstens einen Sinn! Ziemlich bald wurde uns unmissverstaendlich zu verstehen gegeben, dass wir das Festivalgelaende so langsam verlassen sollten, denn gerade noch als wir zitternd und bebend unter der Dusche standen, machten sie zwei sympathische Zeitgenossen, die es scheinbar sehr eilig hatten, daran diese abzubauen. Also packten wir so schnell wie moeglich unser Hab und Gut zusammen, verabschiedeten uns von Vincent, der nach  Wellingtron trampen wollte (unser Auto war nach wie vor mit Kim und Nino voll) und steuerten nach einem super Start in ein ebenso super spannendes neues Jahr der stuermischen Hauptstadt entgegen.